Prost & Mahlzeit

Kaffeeland Hainisch: Röstfrisch aus Oberschützen

Günter und Beate Hainisch vermitteln in ihrem Kaffeeland die Vielfalt des Kaffees. Von der Herkunft der Kaffeebohne über die Röstung und das Mahlen bis zur Zubereitung geht es darum, die Aromenvielfalt auszuloten.

Beate Hainisch vor ihrer Röstmaschine © Iris Hain

Ihr vielfältiges Wissen geben die Kaffeeröster auch in Workshops weiter. Kaffee ist ein Getränk, in dem wohl die ganze Wucht der kolonialen Vergangenheit gespeichert ist. Ursprünglich stammt Kaffee aus Äthiopien, von wo aus er in alle Himmelsrichtungen exportiert wurde. Nicht nur als fertiges Produkt, sondern als Kulturpflanze. Nun prägt der Kaffeegürtel – eine Klimazone in den Hochländern entlang des Äquators – die Erde von Afrika über den arabischen Raum bis Asien und weiter nach Latein- und Südamerika.

Kaffee: ein Erbe der türkischen Armee

Nach Österreich haben ihn bekanntermaßen die türkischen Heere gebracht, ins Burgenland schon bei Beschaffungsfeldzügen vor der Ersten Türkenbelagerung. Deshalb sieht sich Günter Hainisch mit seiner Kaffeerösterei im Südburgenland auch genau am richtigen Platz: „Hier wurde vermutlich das erste Mal auf österreichischem Boden Kaffee getrunken. Man sagt, dass die Burgenländer ihrer unruhigen Geschichte so entspannt begegnet sind, da sie dank des Mokkas ständig in einem leichten Rauschzustand waren“, erzählt er eine Anekdote. Wie auch immer, historische Röstpfannen belegen die Anwesenheit türkischer Soldaten und Kaffeeröster im Südburgenland.

Der Kaffeegürtel der Welt: Afrika, Asien, Südamerika

Der Kaffeestrauch, der in freier Wildbahn auch zu Baumgröße heranwächst, liebt Höhe und eine konstante Temperatur. Die Bohnen werden in einer leuchtend roten, fruchtigen Schale geerntet, die noch in den Herkunfts ländern entfernt wird. Nach Europa kommt die Kaffeebohne in getrocknetem Zustand und riecht nach Heu oder Gras. Ab hier kommen die Künste des Kaffeerösters ins Spiel, der der Kaffeebohne erst die herrlichen Aromen entlockt. Günter und Beate Hainisch wollen mit ihren
Kaffeesorten wieder echte Spezialitäten herstellen, weg vom Industrieprodukt, hin zur Qualität der Kaffeebohne und zur Kaffeerösterei als Handwerk.

 

Fairness im Kaffeehandel

Wobei auch der Wunsch, der Welt etwas Gutes zu tun, eine Rolle bei der Auswahl des Kaffees spielt. „Wir unterstützen Projekte und Kaffeegenossenschaften, die auch in ihre Arbeiter investieren. Vor allem Bildung, Frauenförderung und Infrastruktur sind uns sehr wichtig“, betont Günter Hainisch seinen Beitrag zu einer „Fair World of Coffee“. Die Bohnen selbst sind zu 100 % Arabica-Hochland- Kaffeebohnen von höchster Qualität. Sie stammen aus allen Weltgegenden: Äthiopien, Tansania, Malawi, Uganda, Jamaica, Kolumbien und Indonesien. Alle sind ungespritzt und werden händisch geerntet, manche sind biozertifiziert, andere stammen aus Wildsammlungen. Über Triest gelangen die Kaffeebohnen ins Kaffeeland Hainisch, wo man sich mit handwerklicher Hingabe der Rösterei widmet. Und damit nun auch zwei Goldprämierungen gewonnen hat. Viele der Kaffeesorten sind reinsortig, manche auch zu Kompositionen gemischt. Schon ihre Beschreibungen machen deutlich, dass es hier eine Aromenkunde gibt, die der Weinwelt ähnelt: Aroma von Keks und Eis, Grapefruitnoten, Nuancen von Waldbeeren und Sultaninen, Essenzen kandierter Früchte...

Erlebnisse rund um den Kaffee

Wer in die Tiefe der Kaffeearomen eintauchen möchte, findet im Kaffeeland Hainisch das passende Angebot für Gäste, aber auch für Gruppen, vom Home Barista Kurs über den großen Erlebnistag bis zur Brew School – inklusive eines kleinen Kaffee-Museums im lauschigen Garten des Kaffeelands. Da für den perfekten Kaffeegenuss nicht nur die Kaffeebohne, sondern auch die Zubereitung ausschlaggebend ist, gibt es im Kaffeeland ein wirklich großes Sortiment an Kaffeemühlen und Kaffeezubereitern: Espressokannen, French Press, Karlsbader Kännchen, Handfilter – von Omas Küche bis zu Hightech-Geräten. Und nachdem man viel Wissen über den Kaffee erworben hat, bleibt nur noch, sich von den aufregenden Düften und Aromen in den Bann ziehen lassen.

www.kaffeeland.at