Kultur

Die Armbrust des Riesen auf der Burg des Friedens

Unter dem Motto von „Von der Wehrburg zur Friedensburg“ lädt die Burg Schlaining zu sechs Ausstellungen, die Geschichte, Frieden und Demokratie in den Mittelpunkt rücken. In der malerischen Kulisse der Burg werden Besucherinnen und Besucher auf eine packende Zeitreise eingeladen.

Burg- Eventmanager Werner Glösl, Standortleiter Norbert Darabos, KBB-Geschäftsführerin Claudia Priber, KLANGfestival-Intendant Gerhard Krammer
Burg- Eventmanager Werner Glösl, Standortleiter Norbert Darabos, KBB-Geschäftsführerin Claudia Priber, KLANGfestival-Intendant Gerhard Krammer

Andreas Baumkircher war ein großer Mann. Seine beeindruckende Körpergröße, gepaart mit Mut und Draufgängertum machten den ehemaligen Söldnerführer im 15. Jahrhundert zu einer schillernden Gestalt des ausgehenden Mittelalters. Spektakulär wie sein Leben war auch sein Ende: Nach einer Fehde mit dem Kaiser wurde Andreas Baumkircher in Graz in eine Falle gelockt und hingerichtet.

Das Ausstellungserlebnis „Von der Wehrburg zur Friedensburg“ fasziniert mit seiner feinfühligen Dramaturgie: prachtvoll gravierte Rüstungen, historische Dokumente und beeindruckende Architektur erzählen vom Aufstieg und Wandel eines mittelalterlichen Machtzentrums. Im Zentrum der Erzählung: Andreas Baumkircher, einst Herr der Burg, heute Spiegel einer Epoche. Seine Geschichte entfaltet sich in eindrucksvoller Inszenierung – detailreich, klug, packend. Im Burgmuseum in Schlaining ist unter anderem die Armbrust des Riesen zu bewundern.

Hier werden mithilfe moderner Medienstationen und spannender Ausstellungsstücke nicht nur legendäre Burgherren wie Andreas Baumkircher wieder zum Leben erweckt, sondern auch der Weg von der Wehr- zur Friedensburg beleuchtet. Am 5. Juni und 31. Juli gibt es jeweils um 14 und 15 Uhr spezielle Führungen. Standortleiter Norbert Darabos verfolgt mit dem gebündelten Angebot von sechs Ausstellungen ein großes Ziel: „Sechs Ausstellungen an einem Standort – das gibt es an keinem anderen Ort in Österreich. Der Leitgedanke dahinter lautet: Geschichte, Frieden und Demokratie“, meint Darabos.

Faszination Burg

Die Burg ist kein Ort für schnellen Konsum. Sie ist ein Platz für neugierige Seelen, für kulturhungrige Entdecker, für Menschen, die Geschichte nicht nur hören, sondern fühlen wollen. Und sie ist nicht nur bei Schlechtwetter ein attraktives Ziel. Ihre dicken Mauern bieten an heißen Sommertagen angenehme Kühle. Für das leibliche Wohl sorgen das Burgbistro „Das Kranich“ und die Vinothek „Weinkosterei Vinothek Burgenland“. Übernachtungsmöglichkeiten bietet das Burghotel Schlaining. Ein mystisches Spektakel bei Mondschein sind die Führungen „Durch die finstre Nacht“. Auf dunklen Pfaden wird dabei die alte Festung erkundet, die so manches Geheimnis verbirgt. Sie finden am 13. Juni, 11. Juli und 8. August jeweils um 21 Uhr statt.