Interview
Ein burgenländisches Fußballmärchen


Der Eisenstädter David Nemeth besuchte die Fußballakademie Burgenland, spielte u.a. beim SK Sturm Graz und kickt nun für den FC St. Pauli in der deutschen Bundesliga. An seine lehrreichen Jahre im Burgenland blickt er sehr gerne und vor allem dankbar zurück.
Der Eisenstädter David Nemeth besuchte die Fußballakademie Burgenland, spielte u.a. beim SK Sturm Graz und kickt nun für den FC St. Pauli in der deutschen Bundesliga. An seine lehrreichen Jahre im Burgenland blickt er sehr gerne und vor allem dankbar zurück.

Die Karriere des Eisenstädter Profikickers David Nemeth beginnt in der U7 des UFC St. Georgen. Mit eisernem Willen und dem nötigen Talent gelingt dem heute 24-Jährigen der Sprung in die Fußballakademie Burgenland. Dort lernt er sein heutiges Handwerk von der Pieke auf und glänzt so sehr, dass er mit 18 Jahren bereits sein Bundesligadebüt beim SV Mattersburg gibt. Die Pleite des Vereins ist ein Nebenstrang seiner Geschichte, denn rasch geht es über Deutschland weiter zum SK Sturm Graz, wo er bei Trainer Christian Ilzer, Spielern und Fans gleichermaßen beliebt ist und geschätzt wird. In dieser Zeit ist er unter Trainer Werner Gregoritsch auch für die U21-Nationalmannschaft im Einsatz. In der Saison 2021/2022 spielt er für den deutschen Bundesligaverein 1. FSV Mainz 05, im Sommer 2022 folgt der Wechsel nach Hamburg zum Kultverein FC St. Pauli.
Dort ziehen zunächst dunkle Wolken am Märchenhimmel auf, eine Verletzung schickt ihn in die Zwangspause. Er kämpft sich tapfer zurück, feiert mit den Hamburger Kollegen den fulminanten Aufstieg in die 1. Deutsche Bundesliga. Nach dem Trainerwechsel ist sein Stammplatz im Millerntor-Stadion zunächst die Ersatzbank. Auch dieses Mal lässt Nemeth nicht locker und arbeitet weiter an sich, zeigt Einsatz und wird schließlich im November 2024 belohnt, als das Verletzungspech einen Kollegen trifft und er vom „Joker“ zum Mann in der Startelf avanciert. Danach geht es märchenhaft weiter: Die Nummer 4, die er trägt, ist seit dem 11. Spieltag von Beginn an gesetzt. Fast immer spielt Nemeth durch. Auch gegen die ganz Großen – etwa die Stars vom FC Bayern München. Ein Traum aus Kindertagen, der in Erfüllung geht, wie er erzählt.
Die Karriere des Eisenstädter Profikickers David Nemeth beginnt in der U7 des UFC St. Georgen. Mit eisernem Willen und dem nötigen Talent gelingt dem heute 24-Jährigen der Sprung in die Fußballakademie Burgenland. Dort lernt er sein heutiges Handwerk von der Pieke auf und glänzt so sehr, dass er mit 18 Jahren bereits sein Bundesligadebüt beim SV Mattersburg gibt. Die Pleite des Vereins ist ein Nebenstrang seiner Geschichte, denn rasch geht es über Deutschland weiter zum SK Sturm Graz, wo er bei Trainer Christian Ilzer, Spielern und Fans gleichermaßen beliebt ist und geschätzt wird. In dieser Zeit ist er unter Trainer Werner Gregoritsch auch für die U21-Nationalmannschaft im Einsatz. In der Saison 2021/2022 spielt er für den deutschen Bundesligaverein 1. FSV Mainz 05, im Sommer 2022 folgt der Wechsel nach Hamburg zum Kultverein FC St. Pauli.
Dort ziehen zunächst dunkle Wolken am Märchenhimmel auf, eine Verletzung schickt ihn in die Zwangspause. Er kämpft sich tapfer zurück, feiert mit den Hamburger Kollegen den fulminanten Aufstieg in die 1. Deutsche Bundesliga. Nach dem Trainerwechsel ist sein Stammplatz im Millerntor-Stadion zunächst die Ersatzbank. Auch dieses Mal lässt Nemeth nicht locker und arbeitet weiter an sich, zeigt Einsatz und wird schließlich im November 2024 belohnt, als das Verletzungspech einen Kollegen trifft und er vom „Joker“ zum Mann in der Startelf avanciert. Danach geht es märchenhaft weiter: Die Nummer 4, die er trägt, ist seit dem 11. Spieltag von Beginn an gesetzt. Fast immer spielt Nemeth durch. Auch gegen die ganz Großen – etwa die Stars vom FC Bayern München. Ein Traum aus Kindertagen, der in Erfüllung geht, wie er erzählt.
"Man kann gute Schritte machen, wenn man immer alles reinhaut, wenn man immer bei sich ist, immer als erstes bei sich selber anfängt."
Mein Burgenland: Empfindest du deine Geschichte selbst als Fußballmärchen?
Nemeth: Ja, klar. Ich hätte vor ein paar Jahren nicht damit gerechnet, deswegen ist es eine schöne Geschichte.
Anfang April hast du gegen Borussia Mönchengladbach gespielt, warst laut Vereinshomepage mit 83,3 Prozent gewonnener Duelle der zweikampfstärkste „Kiezkicker“. Dein Klassenvorstand in der Unterstufe Franz Ponweiser hat dir schon vor Jahren die deutsche Bundesliga zugetraut. Du dir auch?
Ehrlich gesagt nein. Ich hätte nicht geglaubt, dass das so passiert. Klar, ich habe immer versucht, am Wochenende alles reinzuhauen, gut zu spielen. Einfach die Fehler, die ich gemacht habe, im nächsten Spiel nicht mehr zu machen. Und so bin ich Schritt für Schritt immer weitergegangen und jetzt bin ich da.
Ende März warst du von Beginn an auswärts gegen den FC Bayern München im Einsatz. Wie fühlt sich das denn an, gegen die ganz Großen zu spielen?
Das Spiel in München war für mich so besonders, weil ich immer mit dem Papa im Stadion war. Ich habe eigentlich immer gesagt, wenn ich in dem Stadion mal spielen würde, das wäre unglaublich, das wäre ein Traum für mich. Dass das wirklich jetzt so gekommen ist, dass ich auch gespielt habe, vor allem mit der Unterstützung unserer Fans, das war etwas ganz Besonderes für mich.
Anfang April wurde die Kooperation der Fußballakademie mit Sturm Graz präsentiert. Nachdem du selbst in der Akademie und auch bei Sturm gespielt hast: Wie gut passt das deiner Meinung nach?
Ich glaube, das passt wirklich sehr gut. Ich habe der Akademie und Sturm Graz extrem viel zu verdanken. Und umso schöner ist es, wenn die beiden jetzt eine Kooperation haben, das freut mich sehr. Ich hoffe, dass viele Spieler einen guten Weg gehen werden. Ich werde das verfolgen und bin gespannt.
Denkst du noch oft – und vor allem gerne – an deine Zeit in der Akademie zurück?
Ich denke gerne an alle Trainer, die mir geholfen haben, an die Zeit in Mattersburg mit meinen Freunden, als wir uns jeden Tag gesehen haben in der Schule, zusammen gekickt haben. Das war schon etwas richtig Cooles. Und wie ich mich gleichzeitig im sportlichen Bereich weiterentwickeln konnte mit allen Trainern, denen ich sehr dankbar bin.
Würdest du rückblickend sagen, dass du dort den Grundstein für deine Profikarriere gelegt hast?
Ja! Von St. Georgen beginnend bis zur Akademie waren es sehr lehrreiche Zeiten, weil damals auch nicht absehbar war, dass ich diese Schritte machen würde. Die Akademie war extrem wichtig für mich: Einfach immer auf hohem Niveau zu spielen, sich jedes Wochenende weiterentwickeln zu können. Und dann auch dieses Vertrauen, das ich bekommen habe, dann zu spüren. Das hat mich extrem weitergebracht, diesen Grundstein gesetzt und mir eine gewisse Sicherheit gegeben, die ich jetzt noch spüren kann.
Du bist ein großes Vorbild für den Fußballnachwuchs. Wie wohl fühlst du dich mit bzw. in dieser Vorbildrolle? Hast du das selbst so am Schirm?
Nein, so habe ich das nicht am Schirm. Viele denken, dass sie schon als junger Spieler ein großes Talent sein müssen. Ich glaube, dass das nicht so ist. Man kann gute Schritte machen, wenn man immer alles reinhaut, wenn man immer bei sich ist, immer als erstes bei sich selbst anfängt. Ich glaube, dass es leicht ist, bei Misserfolg oder fehlender Spielzeit jemand anderem die Schuld zu geben. Mir wurde aber mitgegeben, dass man als erstes in den Spiegel schauen sollte und überlegen sollte, ob man alles gegeben hat oder was man verbessern kann. Damit bin ich gut gefahren.
Du wolltest im Ausland Fuß fassen, was dir nun bereits gelungen ist. Welche Ziele hast du jetzt noch?
Das Wichtigste ist fit zu bleiben, den Körper so gut wie möglich immer aufs Wochenende vorzubereiten. Es gibt noch viel zu tun jedes Wochenende. Jetzt haben wir noch wichtige Spiele vor uns. Das Wichtigste ist in der Liga zu bleiben. Das wäre ein Traum für uns alle.
In drei Worten: Was braucht es für die Profikarriere?
Arbeit, Geduld und auch Glück.
Der Charakter spielt beim Teamsport eine nicht unwesentliche Rolle. Du giltst als bodenständig, ruhig. Was erdet dich bzw. wo schöpfst du Kraft?
Gespräche mit meinen Freunden und meinen Eltern geben mir viel. Ich weiß einfach, wo ich herkomme und wie schnell es gehen kann. Ich kenne viele Spieler, die Pech hatten. Und ich weiß, wie viel Glück da mitspielt. Ich werde mich immer daran erinnern, wenn ich mich mit ihnen unterhalte. Das hält einen am Boden und dafür bin ich meinem Umfeld extrem dankbar.
Vermisst du das Burgenland?
Absolut. Ich freue mich immer wieder, wenn ich zurückkomme, wenn ich wieder in Eisenstadt, in St. Georgen bin. Das ist immer wieder schön. Es fühlt sich an wie ein Urlaub zu Hause. Und das macht es dann nochmal umso schöner.
Wie wohl fühlst du dich in Hamburg?
Sehr. Ich bin ja mit meiner Freundin da und wir fühlen uns extrem wohl. Die Leute sind richtig cool, der Verein, einfach alles. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Die Stadt ist richtig schön. Jetzt kommt auch noch das gute Wetter und dann ist es umso besser.
Letzte Frage: Kaiserschmarrn oder Fischbrötchen?
Das wird immer der Kaiserschmarrn bleiben.
Danke, dass du dir Zeit für das Interview genommen hast, David!
Mein Burgenland: Empfindest du deine Geschichte selbst als Fußballmärchen?
Nemeth: Ja, klar. Ich hätte vor ein paar Jahren nicht damit gerechnet, deswegen ist es eine schöne Geschichte.
Anfang April hast du gegen Borussia Mönchengladbach gespielt, warst laut Vereinshomepage mit 83,3 Prozent gewonnener Duelle der zweikampfstärkste „Kiezkicker“. Dein Klassenvorstand in der Unterstufe Franz Ponweiser hat dir schon vor Jahren die deutsche Bundesliga zugetraut. Du dir auch?
Ehrlich gesagt nein. Ich hätte nicht geglaubt, dass das so passiert. Klar, ich habe immer versucht, am Wochenende alles reinzuhauen, gut zu spielen. Einfach die Fehler, die ich gemacht habe, im nächsten Spiel nicht mehr zu machen. Und so bin ich Schritt für Schritt immer weitergegangen und jetzt bin ich da.
Ende März warst du von Beginn an auswärts gegen den FC Bayern München im Einsatz. Wie fühlt sich das denn an, gegen die ganz Großen zu spielen?
Das Spiel in München war für mich so besonders, weil ich immer mit dem Papa im Stadion war. Ich habe eigentlich immer gesagt, wenn ich in dem Stadion mal spielen würde, das wäre unglaublich, das wäre ein Traum für mich. Dass das wirklich jetzt so gekommen ist, dass ich auch gespielt habe, vor allem mit der Unterstützung unserer Fans, das war etwas ganz Besonderes für mich.
Anfang April wurde die Kooperation der Fußballakademie mit Sturm Graz präsentiert. Nachdem du selbst in der Akademie und auch bei Sturm gespielt hast: Wie gut passt das deiner Meinung nach?
Ich glaube, das passt wirklich sehr gut. Ich habe der Akademie und Sturm Graz extrem viel zu verdanken. Und umso schöner ist es, wenn die beiden jetzt eine Kooperation haben, das freut mich sehr. Ich hoffe, dass viele Spieler einen guten Weg gehen werden. Ich werde das verfolgen und bin gespannt.
Denkst du noch oft – und vor allem gerne – an deine Zeit in der Akademie zurück?
Ich denke gerne an alle Trainer, die mir geholfen haben, an die Zeit in Mattersburg mit meinen Freunden, als wir uns jeden Tag gesehen haben in der Schule, zusammen gekickt haben. Das war schon etwas richtig Cooles. Und wie ich mich gleichzeitig im sportlichen Bereich weiterentwickeln konnte mit allen Trainern, denen ich sehr dankbar bin.
Würdest du rückblickend sagen, dass du dort den Grundstein für deine Profikarriere gelegt hast?
Ja! Von St. Georgen beginnend bis zur Akademie waren es sehr lehrreiche Zeiten, weil damals auch nicht absehbar war, dass ich diese Schritte machen würde. Die Akademie war extrem wichtig für mich: Einfach immer auf hohem Niveau zu spielen, sich jedes Wochenende weiterentwickeln zu können. Und dann auch dieses Vertrauen, das ich bekommen habe, dann zu spüren. Das hat mich extrem weitergebracht, diesen Grundstein gesetzt und mir eine gewisse Sicherheit gegeben, die ich jetzt noch spüren kann.
Du bist ein großes Vorbild für den Fußballnachwuchs. Wie wohl fühlst du dich mit bzw. in dieser Vorbildrolle? Hast du das selbst so am Schirm?
Nein, so habe ich das nicht am Schirm. Viele denken, dass sie schon als junger Spieler ein großes Talent sein müssen. Ich glaube, dass das nicht so ist. Man kann gute Schritte machen, wenn man immer alles reinhaut, wenn man immer bei sich ist, immer als erstes bei sich selber anfängt. Ich glaube, dass es leicht ist, bei Misserfolg oder fehlender Spielzeit jemand anderem die Schuld zu geben. Mir wurde aber mitgegeben, dass man als erstes in den Spiegel schauen sollte und überlegen sollte, ob man alles gegeben hat oder was man verbessern kann. Damit bin ich gut gefahren.
Du wolltest im Ausland Fuß fassen, was dir nun bereits gelungen ist. Welche Ziele hast du jetzt noch?
Das Wichtigste ist fit zu bleiben, den Körper immer so gut wie möglich aufs Wochenende vorzubereiten. Es gibt noch viel zu tun jedes Wochenende. Jetzt haben wir noch wichtige Spiele vor uns. Das Wichtigste ist in der Liga zu bleiben. Das wäre ein Traum für uns alle.
In drei Worten: Was braucht es für die Profikarriere?
Arbeit, Geduld und auch Glück.
Der Charakter spielt beim Teamsport eine nicht unwesentliche Rolle. Du giltst als bodenständig, ruhig. Was erdet dich bzw. wo schöpfst du Kraft?
Gespräche mit meinen Freunden und meinen Eltern geben mir viel. Ich weiß einfach, wo ich herkomme und wie schnell es gehen kann. Ich kenne viele Spieler, die Pech hatten. Und ich weiß, wie viel Glück da mitspielt. Ich werde mich immer daran erinnern, wenn ich mich mit ihnen unterhalte. Das hält einen am Boden und dafür bin ich meinem Umfeld extrem dankbar.
Vermisst du das Burgenland?
Absolut. Ich freue mich immer wieder, wenn ich zurückkomme, wenn ich wieder in Eisenstadt, in St. Georgen bin. Das ist immer wieder schön. Es fühlt sich an wie ein Urlaub zu Hause. Und das macht es dann nochmal umso schöner.
Wie wohl fühlst du dich in Hamburg?
Sehr. Ich bin ja mit meiner Freundin da und wir fühlen uns extrem wohl. Die Leute sind richtig cool, der Verein, einfach alles. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Die Stadt ist richtig schön. Jetzt kommt auch noch das gute Wetter und dann ist es umso besser.
Letzte Frage: Kaiserschmarrn oder Fischbrötchen?
Das wird immer der Kaiserschmarrn bleiben.
Danke, dass du dir Zeit für das Interview genommen hast, David!