Kolumne

Aus dem Tagebuch des Forschungskoordinators

Ein Artikel, der mir besonders gefällt, behandelt Denkfallen, zu denen wir neigen: Wer ist weltweit für den größten Kohlenstoffdioxidausstoß verantwortlich? Wahrscheinlich werden Sie an China denken – hätte ich auch. Falsch. Man sollte den Kohlenstoffdioxidausstoß nicht per Land berechnen, da spielen die Quadratkilometer eine Rolle, viel wichtiger sind die Menschen.

 

Aus dem Tagebuch des Forschungskoordinators

14. Februar 2023: Semesterferien – Österreich ist geschlossen.
 

Anders formuliert: Termine wären möglich, aber viele sind in den Ferien oder spannen aus (man beachte den feinen Unterschied) oder haben nur kurz Zeit, weil sie Kinder betreuen müssen. Was kann man in dieser „sauren Gurken- Zeit“ produktiv machen? Fortbildung – die zahlt sich immer aus. Wissen kann nicht an Wert verlieren, es kann einem nicht genommen werden und man hat es immer dabei – außer die Alzheimerdemenz oder ein Schlaganfall kommen vorbei. Also investieren Sie in Wissen, zum Beispiel in einen Fortbildungskurs der burgenländischen Volkshochschulen. Ich nutze diese Zeit auch mit Weiterbildung. Leider gibt es zu viele Fachzeitschriften, um alle zu lesen. Ohne hier Werbung machen zu wollen, aber das „Scientific American“ kann ich sehr empfehlen. Top-Wissenschafter fassen den Stand des Wissens zusammen und erklären aktuelle Probleme. Man findet von Architektur über Quantenhydrodynamik bis zu analogen Lösungen für das X-OR-Problem praktisch alles. Dieses Wissen ist für mich sehr wichtig, denn manchmal gibt es für Probleme des Burgenlandes schon Lösungen, auch wenn sich diese auf einem anderen Kontinent befinden, oder es kommen Probleme auf uns zu, an die im Moment noch kaum jemand denkt.

Denkfallen & Wissen

Ein Artikel, der mir besonders gefällt, behandelt Denkfallen, zu denen wir neigen: Wer ist weltweit für den größten Kohlenstoffdioxidausstoß verantwortlich? Wahrscheinlich werden Sie an China denken – hätte ich auch. Falsch. Man sollte den Kohlenstoffdioxidausstoß nicht per Land berechnen, da spielen die Quadratkilometer eine Rolle, viel wichtiger sind die Menschen. Man muss ihn pro Person hernehmen. Damit schaut einiges anders aus. Da wären die USA die Haupttreiber des Klimawandels, gefolgt von den Deutschen. China liegt ganz knapp unter dem EU-Durchschnitt. Das Gemeine an Denkfallen ist, dass man mit richtigen Zahlen etwas scheinbar Richtiges folgert und damit falsche Entscheidungen trifft. Der alte Spruch „Wer nichts weiß, muss alles glauben“ ist plakativ, aber dieses Beispiel zeigt, dass Wissen alleine ohne korrekte Interpretation auch nichts nützt. Deshalb braucht es mehr Wissenschaft – Wissenschafter sind darauf trainiert, diese Denkfehler nicht zu machen. Nun freue ich mich auf den nächsten Artikel über Stratosphärenballons.