Kolumne

Das Problem und die Lösung

Die Energie Burgenland und die Landesregierung haben schon vor einigen Monaten bekannt gegeben, dass es einen Ausstieg aus dem russischen Gas geben soll. Aber der Ausstieg war nicht ganz so schnell geplant. Die Lösung besteht nicht darin, einfach mehr Photovoltaikanlagen beziehungsweise mehr Windkrafträder der zu bauen.

Aus dem Tagebuch des Forschungskoordinators

28. 2. 2022 um 13 Uhr: Besprechung mit meinen Mitarbeiterinnen über die Aufstellung der Forschung im Burgenland. Es gibt mehrere Institutionen, die dem Land angegliedert sind, die sich mit der Forschung und Entwicklung beschäftigen. Wie können diese Institutionen in Zukunft besser die Firmen und das Gewerbe im Burgenland unterstützen. Was wird tatsächlich benötigt – nicht immer ist es Geld, sondern teilweise gibt es auch einen Mangel an hoch qualifzierten Arbeitskräften, manchmal wird auch Hilfe bei Fördermaßnahmen von EU-Projekten benötigt. Das Feld für notwendige Unterstützungen ist mannigfaltig. Da müssen noch manche Strukturen besser zusammenarbeiten – darüber machen wir uns gerade Gedanken.

Das Problem und die Lösung

Dann überschlugen sich die Presseberichte: Krieg in der Ukraine. Dieser Krieg fndet zwar einige hundert Kilometer entfernt statt und ist eine menschliche Tragödie. Aber eigentlich sollte es das Burgenland nicht wirklich betrefen – wenn man einmal vom russischen Erdgas absieht. Und genau das ist das Problem beziehungsweise die Lösung. Die Energie Burgenland und die Landesregierung haben schon vor einigen Monaten bekannt gegeben, dass es einen Ausstieg aus dem russischen Gas geben soll. Damit waren wir im Burgenland schon gut darauf vorbereitet. Aber der Ausstieg war nicht ganz so schnell geplant. Die Lösung besteht nicht darin, einfach mehr Photovoltaikanlagen beziehungsweise mehr Windkrafträder der zu bauen.

Das klingt zwar nach einer einfachen Lösung, aber ganz so billig geht es nun mal nicht. Die Photovoltaikanlagen können nur untertags Energie liefern, der Wind ist nicht besonders gleichmäßig. Manchmal gibt es mehr oder weniger Strom. Mit diesen Schwankungen muss man umgehen. Dafür gibt es sogenannte Grundlastkraftwerke. Diese liefern ihren Strom über Wasserkraft, Öl, Kohle, Kernenergie oder eben über dieses verfuchte russische Erdgas. Da bis 2030 das Burgenland energieneutral sein sollte, brauchen wir auch Grundlastkraftwerke. Kernenergie haben wir nicht, Wasserkraftwerke setzen große Flüsse voraus – haben wir auch nicht – und Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke könnte man zwar rasch bauen, sind aber, was die CO2 - Bilanz betrift, nicht sinnvoll. Also muss die Forschung eine Lösung anbieten. Da hat die Energie Burgenland schon gute Arbeit geleistet. Man kann für ein paar Stunden den Strom in großen Batterien speichern, zwar nicht in den „bösen“ Lithiumbatterien, die von der Entsorgung her problematisch sind, sondern in ziemlich neu entwickelten Batterien, die ohne giftige Stofe auskommen. Damit kann man die Überproduktion aus den Windkrafträdern und den Photovoltaikanlagen für ein paar Stunden speichern und bei Bedarf – zum Beispiel in der Nacht – wieder zurück in das Netz einspeisen. Diese Batterien können zu einem Teil die Arbeit von Grundlastkraftwerken übernehmen. Aber mit Strom kann man nicht alle Probleme lösen. Wie die revolutionäre Lösung aussieht, erzähle ich Ihnen das nächste Mal.