Kolumne

Drückende Hitze, plantschen im Öder See, Eis am Abend

Im Burgenland schaut es ein wenig anders aus – ein anderes Klima, da ist es naturgemäß wärmer.

 

Aus dem Tagebuch des Forschungskoordinators

14. Juli 2023, Eisenstadt, Büro des Forschungskoordinators.

Es ist heiß, die Wetterprognosen geben für die nächsten Tage keine Entwarnung bezüglich der Hitzewelle. Nächtelang kein angenehmer Schlaf, gerade mal ein paar Stunden Erholung am Morgen. Der Klimawandel zeigt seine ersten Zeichen.

Früher ...

Jetzt werden manche einwenden, dass es auch früher schon heiß war. Stimmt. Aber nicht mit diesen Temperaturen und nicht von dieser Dauer. Ich kann mich an die heißesten Tage meiner Kindheit in Ansfelden nahe Linz erinnern. Drückende Hitze, plantschen im Öder See, Eis am Abend. Da erreichte das Thermometer gerade einmal 33 °C, und das auch nur für ein bis zwei Tage. Ich kann mich an keinen einzigen Tag in meiner Kindheit oder Jugend erinnern, an dem wir 35 °C hatten, geschweige denn diese Temperatur mehrere Tage erleiden mussten. Im Burgenland schaut es ein wenig anders aus – ein anderes Klima, da ist es naturgemäß wärmer.

Kein natürlicher Klimawandel

Es stimmt, dass es immer schon natürliche Wechsel zwischen Heiß- und Kaltperioden gegeben hat. Könnte es sich jetzt nicht auch um ein natürliches Phänomen handeln? NEIN, wir haben ( leider) einen menschengemachten Klimawandel. Aufgrund zahlreicher Messungen wissen wir, dass es in den letzten 400.000 Jahren 5 Mal einen natürlichen Klimawandel gegeben hat. Auch, dass es min. 10.000 Jahre benötigt, einen solchen zu vollziehen. Für den aktuellen Klimawandel brauchten wir nur 250 Jahre, es kann sich also nicht um einen natürlichen Klimawandel handeln. Außerdem wurde jetzt schon mehr Kohlenstoffdioxid (CO2) ausgestoßen als jemals zuvor. Der Klimawandel dürfte 2040 bis 2060 abgeschlossen sein. Warum eigentlich?

Die Prognosen zeigen, dass durch die Erwärmung die Permafrostböden schmelzen werden. Dadurch wird das gefrorene Methan im Boden in die Atmosphäre freigesetzt. Dieses ist ein rd. 20-mal so starkes Klimawandelgas wie CO2. Das heißt, dass es zwischen 2040 und 2060 erst so richtig warm wird. CO2 kann in den Meeren in Sauerstoff umgewandelt werden, für das Methan gibt es keinen schnellen Abbauprozess. Dieses bleibt dann lange Zeit in der Atmosphäre, die Temperaturen werden lange Zeit hoch sein. Mit einem Klimagerät können wir zwar unser persönliches Wohlbefinden steigern, aber warum wir ab 2040 bis 2060 noch mit viel mehr Problemen beschäftigt sein werden, erzähle ich Ihnen in der nächsten Kolumne, wenn es hoffentlich wieder etwas kühler ist.