Kolumne

Für die inneren Balance

Vor Kurzem war mein Mann ein paar Tage weg und das Kind und ich hatten viel Spaß mal so zu zweit. Zeit für ausgiebig lesen, Lego bauen, Uno spielen, auf dem Spielplatz klettern und Eis essen.

Ein Pendlerleben

Und wie jedes Elternteil weiß: Verbringt man mit einem Kleinkind einige Tage alleine, braucht es ein Zusatzprogramm, und so war es auch bei uns. Kinderausstellung, Naturhistorisches Museum (Dinos!), stundenlang den Fiakern am Stephansplatz zusehen, durch die Innenstadt spazieren, wir haben viel entdeckt und viel erforscht. Dafür liebe ich die Stadt. Es ist immer etwas los, die Angebote sind unschlagbar, die Ablenkung ist groß.

Und dann kommt meistens der Moment, ab dem ich das Gefühl habe, ich kann nicht mehr in die Ferne sehen. Ich meine das gar nicht metaphorisch: Es geht sprichwörtlich nicht, einfach, weil nach ein paar Metern das nächste Betongebäude steht. Selbst die längste Straße mündet in einem Betonblock. Das fehlt mir dann. Tatsächlich ist die Weite sehr angenehm für unsere Augen – gerade im Kontrast zur Informationsflut, die es in der Stadt gibt oder die wir vom Computerbildschirm empfangen. So ähnlich, wie wenn Menschen gerne aufs Meer schauen: Da wird es auch nicht langweilig, dabei schaut man einfach nur vor sich. Mir geht es so mit weiten Wiesen im Burgenland. Irgendetwas bewegt sich, irgendwo raschelt etwas, ich kann nur sitzen und schauen und meine Gedanken ziehen lassen. Dafür liebe ich es auf dem Land. Es macht meinen Kopf frei und hilft bei der inneren Balance.