Kolumne

Groudn und Griedschn

Kalendarisch befinden wir uns zwischen Hochfrühling und Vorsommer, also nix wia aussi in die freie Natur, wo man unter anderem auf sonnenwarmen Steinen das eine oder andere Adaraxl vorfinden wird, die (Zaun-)Eidechse, welche im Seewinkel auch Darihaxlwiesl genannt wird, was wörtlich „Wiesel mit den dürren Füßchen“ bedeutet, zoologisch unkorrekt, sprachlich wunderschön.

Perschys Perspektiven

Die imposantere Smaragdeidechse wird mancherorts Graudhauh(n), also „Krauthahn“, genannt. Groudn und Griedschn (Kröten und Hamster) dürften noch allgemein bekannt sein, heute jedoch kaum mehr der mundartliche Name für den Pirol (auch Pfingstvogel oder Goldamsel), nämlich Guglviahaus. Wenn Sie jetzt auf die Idee kommen, den Guglviahaus zu googeln, werden Sie allerdings gar nix finden!

Meine heutige Literaturempfehlung gilt dem Buch Liebesmühe (Hanser Verlag) von Christina Wessely, in dem es, subtil und berührend, ums Frau- und Muttersein und die Brüchigkeit der Emanzipation geht. Ist die Autorin Burgenländerin? Nein, nicht wirklich. Sie lebt in Lüneburg und lehrt Kulturgeschichte an der dortigen Uni. Aber sie hat burgenländische Großeltern und darf daher in meiner Kolumne vorkommen.

 

Eine Kolumne von Jakob Perschy