Kolumne

Mit dem E-Bike

Als Kind waren wir spätestens ab Mai täglich auf dem Fahrrad unterwegs, das war ganz selbstverständlich. Auch meine Großmutter, die nie einen Führerschein besessen hat, erledigte alles im Dorf mit ihrem alten „Waffenrad“.

Mitten aus dem Burgenland

Mit über 80 war das dann aber schon etwas gefährlich, denn Rücksicht nehmen auf andere Verkehrsteilnehmer war nicht so ihre Sache. Sie war damals schon eine Vertreterin des Vorranges für Radfahrerinnen in allen Bereichen. Nach den Kindheitsjahren folgten bei mir einige fahrradlose Jahrzehnte.  Das Auto und der Führerschein bedeuteten in den 1980/90er Jahren noch die große Freiheit.

Doch seit einigen Jahren bin ich wieder auf das Rad gekommen, und es war ein E-Bike, das mich dazu gebracht hat. Ja – ich bin eine bekennende E-Bike-Fahrerin! Ich würde sonst nie noch nach der Arbeit nach Rust auf ein Eis fahren oder bei starkem Wind ein Runde drehen. Bei sommerlichen Temperaturen überwinde ich mich und es geht sogar mit dem Rad zur Arbeit hinauf in den Buchgraben. Dann nehme ich mir vor, das viel öfter zu machen. Durch mein E-Bike entdecke ich das Land aus einem anderen Blickwinkel. Über eines bin ich mir allerdings sicher: meine Großmutter hätte wenig Verständnis für die elektrische Unterstützung –„Wozu ein Motor?“. Ich schalte ihn daher wirklich oft aus.