Kolumne

Perschys Perspektiven

Ansonsten könnte man ja meinen, das Wort leite sich nicht von frz. „parler“ (sprechen) her, sondern vom Palaver. Oder gar von der Palatschinke.

Perschys Perspektiven

Wirklichkeit gibt es – meistens – nur eine, aber Perspektiven auf eben jene sind vielerlei möglich. Meine Perspektiven betreffen Literatur und Sprache, das geschriebene und das gesprochene Wort. Weshalb mir z. B. anlässlich der Wiedereröffnung unseres Hohen Hauses aufgefallen ist, dass dieses in Radio und Fernsehen überwiegend als „Palament“ bezeichnet wird. Ganz ohne „r“. Obwohl eine präzise Aussprache eigentlich zur Jobdescription von Nachrichtensprecher* innen gehörte: Parlament.

Ansonsten könnte man ja meinen, das Wort leite sich nicht von frz. „parler“ (sprechen) her, sondern vom Palaver. Oder gar von der Palatschinke. Genug des Beckmesserns; ich lenke nun meine Perspektive lieber auf die Literatur, und zwar auf unsere burgenländische, da gibt es einiges, an dem ich gar nichts zu bekritteln habe, z. B. das neue Buch von Bernhard Strobel. Der aus Zurndorf stammende und in Neusiedl am See lebende Autor ist auch literarischer Übersetzer und hat dafür 2021 den Österreichischen Staatspreis erhalten. Als Schriftsteller hat er sich nach einem Roman und mehreren Erzählbänden mit den „Geschichten aus der Hienzey“ seiner Heimat zugewandt, erschienen sind diese bei der Edition Lex Liszt 12 und sehr lesenswert.