Gestern

Der E-Herd, das war gestern

Tradition lehren und leben: Omas Tischherd kann am CERAMICO Campus neu gebaut werden – Anmeldung noch bis September möglich.

© Ceramico

Kochen, backen, heizen – und das alles in einem Ofen. Das ist der gute alte Tischherd. Und gerade in Zeiten wie diesen, geprägt von Energiesparen und hohen Gaskosten, steigt die Nachfrage nach dem Klassiker, der weder auf Strom noch auf Gas angewiesen ist.

Ein bisschen Nostalgie schwingt beim Gedanken an Omas und Uromas Küche, ausgestattet mit einem Tischherd, schon mit: Ein gemauerter, frei stehender Herd mit Kacheln, Feuerstelle, Backrohr, Küchenschiff, Herdplatte und jeder Menge Ablageflächen für Geschirrtücher oder Küchenutensilien.

Handwerk des Ofenbaus

Der gute alte Tischherd erlebt eine Renaissance, gerade jetzt, wo Strom teuer und Gas knapp wird. Und damit das Wissen über das alte Handwerk des Ofenbaus nicht verloren geht, bietet der CERAMICO Campus in Stoob, also Landesfachschule für Fliese, Keramik und Ofenbau der Landesimmobilien Burgenland, ab kommendem Dezember eine spezielle Ausbildung an: ein eigenes Modul für „Herdbau“.

„Unsere Großeltern haben uns gezeigt, wie einfach Unabhängigkeit aussehen kann. Nämlich mit einem guten alten Ofen im Haus, der auch ohne Strom Wärme spendet. Auch das Heizen von Warmwasser ist mit den vielen neuartigen Ofensystemen heute kein Problem mehr. Wir wollen die Tradition, gebündelt mit modernem Design und innovativer Technik, wieder lehren und leben“, sagt Anita Wolf, Geschäftsführerin des CERAMICO Campus. In seiner Hochblüte, vor allem in der Nachkriegszeit, in der es an Geld und Rohstoffen fehlte, musste man erfinderisch sein. Der Tischherd war hauptsächlich zum Kochen, Braten und Backen von Speisen vorgesehen, wurde teilweise aber auch zum Dörren oder Warmstellen genutzt. Gleichzeitig konnte durch seine Strahlungswärme die Küche mitgeheizt werden. Kleinholz, wie Astabfälle, dienten als Heizmaterial. Herzstück des Hauses Und er hatte auch seinen sozialen Aspekt: An kalten Wintertagen versammelte sich die Familie rund um den Tischherd. Das Herzstück des Hauses, die Bauernstube, strahlte Wärme aus, sorgte für Wohlfühlmomente und stand für das familiäre Miteinander.

Mit der voranschreitenden Technisierung unserer Gesellschaft verschwanden in den 60er- und 70er-Jahren die Tischherde aus den Küchen. Mit ihnen gingen auch Gefühl und ein Geschmack verloren. Der mit Holz beheizte Tischherd verlieh Speisen, vor allem Brat- und Schmorgerichten, ein einmaliges Aroma und einen ganz besonderen, oft unvergesslichen Geschmack. Einer Wiederentdeckung des Knisterns der Kindheit steht damit nichts im Weg.

 


AUFBAULEHRGANG UND KOLLEG FÜR OFENBAUTECHNIK UND OFENDESIGN


Am CERAMICO Campus in Stoob startet mit Dezember 2022 der Aufbaulehrgang/Kolleg für Ofenbautechnik und Ofendesign. Die Ausbildung dauert vier Semester (2 Jahre) und schließt mit Matura und Zugang zum Gewerbe ab.

Anmeldungen sind noch bis zum Beginn des Schuljahres (Anfang September) möglich.

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