Morgen

Der Frieden und das Burghotel

Das Land Burgenland hat in Stadtschlaining in ein altes Hotel investiert, das mit dem Friedensinstitut in der Burg entstanden ist.

Text: Wolfgang Zwander

Auch abseits der Jubiläumsausstellung „100 Jahre Burgenland“ entwickelt sich Stadtschlaining zu einem Kraftort. Eine besonders bemerkenswerte Entwicklung ist, dass gleich neben der Burg ein neues Burghotel eröffnet hat, in dessen Rundumerneuerung das Land insgesamt 7,5 Millionen Euro investiert hat. Im April 2020 wurde mit den ersten Maßnahmen für den Umbau begonnen, mit Kernbohrungen wurde die Bausubstanz analysiert. Aktuell werden gerade die letzten Arbeiten beendet. Insgesamt erwarten die Besucher 64 Zimmer mit Holzboden und verspielten Altbau-Elementen.

 

Die große Welt in Stadtschlaining

Historisch gesehen wurde das Burghotel als Zeughaus und Schmiede der Burg Schlaining errichtet. Danach stand es dann einige Zeit leer, bis schließlich engagierte Bürger die Initiative ergriffen und darin ein Hotel zur Unterbringung der Gäste des Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung (ASPR) errichteten. Das Hotel wurde 1986 eröffnet und war bis vor zwei Jahren in privater Hand. Dass die Burg Schlaining auch das international renommierte Friedensinstitut ASPR beheimatet, ist bis heute nicht allen Burgenländern bekannt.

 

Die Geschichte des ASPR

(Austrian Study Centre for Peace and Conflict Resolution) beginnt 1982, womit es heuer im Herbst mit einer Festveranstaltung seinen 40. Geburtstag begehen wird. 1982, am Höhepunkt der Friedensbewegung, gründete Kulturlandesrat Gerald Mader das „Österreichische Institut für Friedensforschung“, heute ASPR. Das ASPR ist als gemeinnütziger, unabhängiger und überparteilicher Verein organisiert, dessen Expertise im In- wie im Ausland und bei vielen internationalen Organisationen höchst gefragt ist. Das Institut konzentriert sich in seiner Arbeit auf drei Kernbereiche: Wissenschaft, Bildung und Konfliktbearbeitung. Einen Schwerpunkt des ASPR-Bildungsbereichs bildet die Friedenspädagogik. Gerade erst im vergangenen März hat etwa Bildungslandesrätin Daniela Winkler gemeinsam mit dem ASPR eine Anleitung für gewaltfreies Kommunizieren in Familien präsentiert.