Morgen

Die Technologie ist vorhanden

Wie und warum das Burgenland bis 2030 unabhängig von fremder Energie werden will.

Text: Wolfgang Zwander

Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Energiemarkt haben es noch einmal verdeutlicht: Viele EU-Länder sind beim Thema Energie so abhängig vom Weltmarkt und der Weltpolitik, dass sie der eigenen Bevölkerung und der Wirtschaft in unsicheren Zeiten keine stabile und leistbare Versorgung anbieten können. Ein Ergebnis davon sind steigende Preise für den Endverbraucher und düstere Aussichten für die europäische Industrie. Damit sind auch zentrale Teile unseres Wohlstandsmodells infrage gestellt.

Das Problem an der Wurzel packen

Im Burgenland hingegen hat man schon lange vor der aktuellen Krisen-Situation einen Weg eingeschlagen, der dieses Problem an der Wurzel packen will. Seit Jahren wird hier intensiv an der Energiewende gearbeitet. Und so hat Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auch bereits im Vorjahr die burgenländische Energiestrategie präsentiert, die ein klares Ziel verfolgt: Das Burgenland soll bis 2030 die Energie, die es braucht, selbst erzeugen. Kurzum: Das Burgenland soll Energie-Unabhängigkeit erreichen. Damit sollen zwei Probleme auf einmal gelöst werden: Erstens sollen die Burgenländer energiepolitisch und preislich weitgehend autonom und unabhängig von der weltpolitischen Großwetterlage werden; wenn also in fremden Hauptstädten der Gas- oder Öl-Hahn zugedreht wird, soll das keine direkte Auswirkung mehr auf die Brieftasche der Menschen im Burgenland haben.

Die Burgenländer sollen energiepolitisch autonom und unabhängig von der weltpolitischen Großwetterlage werden.

Zweitens ist die Strategie des Landes natürlich auch ein entscheidender Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel, weil das Ziel der Energie-Unabhängigkeit im Burgenland auch sehr eng mit dem Erreichen von Klimaneutralität verbunden ist. Vereinfacht gesprochen versteht man unter Klimaneutralität, dass der Energiekreislauf zwischen Produktion und Verbrauch im Burgenland keinen negativen Efekt mehr auf das Klima haben soll. Dieses Ziel soll laut Landesregierung ebenfalls bis 2030 erreicht sein. Zehn Jahre früher als im Rest von Österreich. Das wirksamste Mittel, um diesen Plan umzusetzen und die Energiepreise wieder zu stabilisieren, ist in erster Linie: ein größeres Angebot an erneuerbarer Energie.

 

Die burgenländische Energiewende

Das Fundament der burgenländischen Energiewende war der kontinuierliche Ausbau der Windenergieanlagen seit der Jahrtausendwende. Nicht zuletzt die weltpolitischen Rahmenbedingungen machen nun neuerlich einen vergleichbaren Wachstumsschub notwendig. Das Land setzt dabei sowohl auf Windkraft als auch auf den Ausbau von Sonnenstrom.

Erreicht werden soll die Energiewende aber auch durch Innovationen der Energie Burgenland wie das Programm „PumpenPeter“; das ist das erste Wärmepumpen-Abo Österreichs und inkludiert alles: von der Energieberatung bis hin zur Inbetriebnahme der Anlage, Entsorgung des bisherigen Heizsystems sowie Wartung über die gesamte Laufzeit von 15 Jahren. Am Ende der 15-jährigen Laufzeit geht das Produkt in das Eigentum des Kunden über. Das Programm ist ein Meilenstein österreichischer Energiepolitik.

„Die Technologie für das Erreichen von Energie-Unabhängigkeit und Klimaneutralität ist vorhanden“, sagt Landeshauptmann Doskozil, „nun arbeiten wir hart daran, diese für das Land so wichtige Vorgabe gemeinsam mit den Burgenländerinnen und Burgenländern umzusetzen.“ Wie jede und jeder Einzelne daran mitwirken und dabei sehr oft sogar viel Geld sparen kann, dazu fnden sich viele Informationen auf der Internetseite: energieburgenland.at.