Heute

Ich bleibe immer optimistisch

Sopranistin Elisabeth Pratscher im Interview über 100 Jahre Burgenland und ihre Leidenschaft zur Musik. 

 

© Stephan Zadrovich

Das Pannon Youth Orchestra feiert "100 Jahre Burgenland" mit einer einzigartigen Uraufführung junger KomponistInnen und mit MusikerInnen aus acht europäischen Ländern: Joseph Haydn, Franz Liszt und Ferry Janoska, sowie die Stimme der burgenländischen Sopranistin Elisabeth Pratscher verzaubern das Burgenland bei den Festkonzerten am 1. und 2. September.

Mein Burgenland:  FRANZ LISZT WIRD DURCH DEINE STIMME ERKLINGEN. WAS VERBINDEST DU MIT FRANZ LISZT?

Elisabeth Pratscher:  Franz Liszt zählt schon seit meinem Studium zu meinen künstlerischen Wegbegleitern. Er war ja der Michael Jackson seiner Zeit, ein Weltstar. Da können wir schon stolz sein. Ich mag allgemein seine Zeit und die Musik der damaligen Zeit und darum freut es mich sehr, dass ich auch Lieder von ihm darbieten kann. 

Tatsächlich verbinde ich mit ihm einen sehr besonderen Moment, denn er war Teil meiner Hochzeit. Ein lieber Kollege hat für uns ein Lied von Liszt gesungen.

apropos besondere momente, welcher auftritt ist dir besonders in erinnerung geblieben?

Ja der verrückteste Auftritt, den ich bis jetzt hatte, war bei einer TV-Show des chinesischen Fernsehens – eine Neujahrsshow. Ich durfte ein Duett mit einem chinesischen Comedy-Star singen. Was genau er gesungen hat, weiß ich gar nicht. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass über 1 Milliarde Menschen zugesehen haben. Wenn ich heute nach China fliege, werde ich immer noch häufig darauf angesprochen.

WAR ES DENN SCHON IMMER DEIN ZIEL AUF EINER GROSSEN BÜHNE ZU STEHEN?

Ein geheimes Ziel war es bestimmt schon immer. Ich habe mit 4 Jahren begonnen zur Ballettschule zu gehen, da stand natürlich das Tanzen immer im Vordergrund. In meiner Kindheit habe ich auch sehr viel Klavier gespielt. Meine Liebe zur Musik war also schon immer relevant in meinem Leben. Das Singen kam tatsächlich erst viel später.

 

Ich bin stolz, dass ich all das im Burgenland lernen durfte. 

WIE BIST DU MIT DER THEMATIK SINGEN UND OPER IN BERÜHRUNG GEKOMMEN?

Eigentlich hat mich anfangs das Musical interessiert, weil da so viel getanzt wird. Das hat mich immer schon fasziniert. Durch meine Mutter bin ich schon sehr früh mit Operetten in Berührung gekommen. Sie hat mich immer mit zu den Seefestspielen Mörbisch genommen und mir zu Hause die Fledermaus vorgespielt. 

Mit 17 habe ich dann die Sängerin Sigrun Quetes kennengelernt, die zufällig in meine Gegend gezogen ist. Sie meinte zu mir "Du bringst alles mit für die Bühne und das mit der Stimme machen wir noch". Mit 18 habe ich dann die Gesangsausbildung bei ihr begonnen und kurze Zeit später in St. Margarethen debütiert. Sie hat mich damals zur Oper gebracht und ich bin stolz, dass ich all das im Burgenland lernen durfte.

Was möchtest du JUNGEn, ANSTREBENDEn OPERNSÄNGER*INNEN mitgeben?

Lasst euch niemals von eurem Weg abbringen. Bleibt dran und macht weiter. Wenn ich daran denke, wie oft mir schon jemand gesagt hat „das geht nicht“ oder „lass das lieber“... Wenn ich jedes Mal darauf gehört hätte, wäre ich nicht dort, wo ich heute bin.

Es ist wichtig gut abzuschätzen, wem man vertraut und wessen Meinung man annimmt und welche man dann doch lieber in eine Schublade steckt.

Wordrap 

 

Das Burgenland ist für mich….

Heimat und kreatives Zentrum für ganze viele Festivals und Kulturschaffende.

Ich wollte schon immer auf einen Kaffee gehen mit…

Franz Liszt. Obwohl, da müsste ich aufpassen, der war ja ein großer Casanova.

Was ich während der Schulzeit leider nicht gelernt habe …

Steuererklärungen und Finanzielles. Das hätte ich wirklich gebraucht.

Am meisten liebe ich an meinem Beruf, dass …

Er so vielfältig ist. Man kommt in keinen Alltag, in keinen Trotz. Jeder Tag ist anders. Jeder Tag ist besonders.

Meine Freunde nennen mich…

Lise. Aber nur die ganz engen Freunde. 

In meinem Kühlschrank findet man immer…

Milch, viel Gemüse und oft Halloumi.

Mein Morgenritual besteht aus….

schauen, dass alle angezogen & gewaschen sind und alle gefrühstückt haben. Danach gibt es für mich Kaffee und Porridge. Oder Mohnstrudel.

 


Termine & Programm

 

Donnerstag, 01. September, 19:30 Uhr 
Friedensburg Schlaining

Freitag, 02. September, 19:30 
Schloss Esterházy 

 

Kompositionsauftrag: Uraufführung | Orchestersuite „Wir sind 100“ (Pannonische Gemeinschaftsproduktion)

Franz Liszt: Lieder mit Sopranistin Elisabeth Pratscher

Ferry Janoska: Pannobis für Bandoneon und Orchester

Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 52 in c-Moll