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Spieglein, Spieglein …

Die Sommerausstellung der Landesgalerie Burgenland widmet sich den Arbeiten des mittelburgenländischen Künstlers Klaus Ludwig Kerstinger. Im Landesmuseum Burgenland eröffnete seine neue Dauerausstellung "Land in Bewegung, Land der Begegnung"

© Klaus Ludwig Kerstinger

In der Ausstellung „Spieglein, Spieglein“ in der Landesgalerie Burgenland geht es um den mittelburgenländischen Künstler Klaus Ludwig Kerstinger und seine sehr persönliche Sicht auf die Welt. Seine Arbeiten sind Reaktionen auf die schnelllebige, oft nicht fassbare Gegenwart. Realitäten werden entfremdet, neu codiert, Parallelwelten entstehen, Raum und Zeit verschieben sich. Die Ausstellung (bis 18. September 2022) befasst sich eingehend mit dem Aspekt der Menschlichkeit und ist eine künstlerische Stellungnahme zu alltäglichen Lebensrealitäten, die aber oft Bezug zu großen bis zu globalen Entwicklungen haben. Das Thema Menschsein spielt in seiner Kunst die wesentlichste Rolle. Zwischenmenschliche Gefühle, Sehnsüchte, Ängste und Träume werden beschrieben, Widersprüchlichkeiten und Konflikte bewusst platziert.

Klaus Ludwig Kerstinger zeichnet damit ein neues Bild der Gegenwart. Es ist nicht das erste Mal, dass die Kunst der Welt eine Diagnose stellt. Doch seine künstlerische Erstellung einer Gegenwartsdiagnose öffnet einen Weg, der das Unvorhersehbare visionär begreifbar macht. Klaus Ludwig Kerstinger lässt auch seine beiden Kinder an seinen Arbeiten aktiv teilhaben. Als weiteren Ausdruck persönlicher Freiheit enthalten manche Bilder spontane künstlerische Gesten und Zitate seiner beiden Töchter, die er als kreative Akteurinnen einbezieht.

Lesung von Hamed Abboud
Im Rahmen der Ausstellung von Kerstinger findet am 19. August in der Landesgalerie Burgenland eine Lesung des Autors Hamed Abboud statt. Am 19. August liest der aus Syrien stammende Autor zum Thema „Kindheitsgeschichten“. Er sagt dazu: „Wir brauchen eine weiße, unbeschriebene Fläche, um darüber nachzudenken, wie wir die Welt sehen und wie die Kinder sie sehen. Sie eröffnen uns eine neue Perspektive, die die Augen unserer Herzen leuchten und lächeln lässt, und sei es nur durch bunte Kritzeleien an den Rändern eines Bildes oder an der Wand, an der das Bild verbleibt, gespannt und in geduldiger Erwartung, bis wir daran vorbeigehen.“


LAND IN BEWEGUNG, LAND DER BEGEGNUNG
12. Juni bis 23. Dezember 2022
Die Ausstellung „Das Burgenland: Land in Bewegung, Land der Begegnung“ im Landesmuseum Burgenland ist eine Zeitreise, beginnend mit dem Ende der Römerherrschaft 378 n. Chr. bis in die Gegenwart. Die wechselvolle Entstehungsgeschichte des jüngsten österreichischen Bundeslands wird dabei vielseitig erlebbar gemacht. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr das Land mehrfach Wanderbewegungen, Ansiedelung unterschiedlicher Volksgruppen, Migration, Flucht und Vertreibung. Rund 100 Jahre, nachdem das Burgenland zur Republik Österreich gekommen ist, ist es zum Vorzeige- und Sonnenland im Herzen Europas aufgestiegen. Die Ausstellung spricht auf mehreren Ebenen die Besucher an: Einzigartige Exponate, wissenschaftlich erklärt, wichtige Ereignisse, amüsant illustriert, führen durch die Ausstellung. Für das junge Publikum fliegen die beiden Fledermäuse Agnes und Alfred mit spannenden Geschichten auf dem Audioguide von Objekt zu Objekt.