Produzent des Monats

PhytonIQ-Wasabi aus der Indoor-Farm

Landwirtschaft 2.0: Bei Phytoniq in Oberwart gleichen die Bedingungen eher einem Labor als einem Feld – Geschmack und Qualität sprechen für sich.

© Hermann Gohl

Bei der Indoor-Farm von PhytonIQ in Oberwart tauscht man Gummistiefel gegen Überschuhe und Labormantel. Denn hier geht man ganz neue Wege in der Landwirtschaft, indoor sprießen Wasabi und Salate. Die Wasabipflanze wächst ähnlich einer Seerose, in der Natur in Flussbetten. Diese werden im Hydroponischen Indoor Farming durch fließendes Wasser nachgeahmt, dicht stehen die Pflanzen in Etagen übereinander.

Wassersparend und pestizidfrei

Da steckt viel Forschung drin: Lichtverhältnisse, Wasserkreislauf und Zufuhr von Nährstofflösungen sind eine komplexe Angelegenheit. Indoor Farming spart Ressourcen: Beim Wasser kommt man mit zehn bis zwölf Prozent des Verbrauchs aus, dazu wird das Wasser aufbereitet und mit frischen Nährstoffen versetzt. Die Gewächshäuser werden durch akribische Hygiene vor Schädlingen und Pilzbefall geschützt, sodass der Einsatz von Pestiziden und Fungiziden überflüssig wird. Natürlich wird Platz gespart, da man in mehreren Ebenen Pflanzen züchten kann. Außerdem kann man 365 Tage lang in gleich bleibender Qualität produzieren und spart sich lange Transportwege.

Ganzheitliche Verwertung

„Unsere Vision ist, die Welternährung durch den Einsatz von Indoor Farming sicherzustellen“, so die Inhaber Martin Parapatits und Eszter Simon. Die exotische Pflanze Wasabi wurde von ihnen ausgewählt, da man sie zur Gänze verwerten kann: Rhizom, Stängel und Blätter. Die Blätter und Stängel werden gefriergetrocknet und zu einem Pulver vermahlen; vermischt mit Wasser, erhält man eine cremige Paste. Diese schmeckt aber ganz anders als im Sushilokal, denn dort wird eine Wasabipaste aus Kren und Farbstoffen serviert. Echter Wasabi schmeckt weniger scharf, dafür grüner und grasiger.

Wasabi kann man auch frisch in der Küche verwenden, am besten so wie andere grüne Gewürzkräuter wie z. B. Basilikum: frisch über ein Gericht gestreut oder am Ende untergerührt, um das grüne, leicht scharfe Aroma zu erhalten.