Kolumne

14. Dezember 2022

Besprechung mit dem CEO einer großen Firma des Burgenlandes. Wie kann das Burgenland helfen? Jede Firma verkauft etwas, sei es ein Produkt oder eine Dienstleistung. Man kann Firmen auch unterscheiden nach der Konkurrenz oder freundlicher formuliert nach der Zahl der Mitbewerber. Gibt es keine Mitbewerber, habe ich gewonnen. 

 

Aus dem Tagebuch des Forschungskoordinators

 

Keine Konkurrenz – die Firma kann den Preis für ihr Produkt alleine bestimmen. Aber Vorsicht: Der Hase wird gerne gejagt, denn es könnte bald einen neuen Mitbewerber geben, der das gleiche Produkt etwas billiger anbietet.

Stetige Verbesserung als Ziel

Hat man mehrere Mitbewerber, muss man sich von der Konkurrenz abheben. Sei es im Service, eine höherwertige Verarbeitung oder Ähnliches – es muss nicht immer der Preis sein. Kurz gesagt, muss man besser sein als die anderen – mindestens in einem Bereich. Jede Firmenchefin, jeder CEO denkt darüber nach, wie man besser werden kann. Natürlich kennt jeder Firmenchef seine Firma wie seine Westentasche. Versucht man nicht mehr besser zu werden, kann die Firma noch ein paar Jahre weiterbestehen – viele Kunden verzeihen kleine Mängel oder nutzen die Dienstleistung einfach aus Gewohnheit weiter. Es gibt da eine bestimmte Verzögerung. ABER: Will man ein gesundes Unternehmen, muss man in die Optimierung – über das Besserwerden nachdenken. Dafür gibt es Wissenschaftler, Forscher und Entwickler.

Probleme und Lösungen

Für den Firmenchef sind dies aber abstrakte Begriffe. Forschung findet im CERN statt oder im Weltraum – das hat ja nichts mit meiner Firma zu tun. DOCH, sehr viel. Warum gibt es die Formel 1? Der Hauptgrund ist nicht die Belustigung des Publikums, wer denn der nächste Formel-1-Weltmeister wird. Es geht darum, Autos besser – schneller, sicherer, mit geringerem Energieaufwand und so weiter – zu machen. Man muss am Auto tüfteln, um vielleicht Weltmeister zu werden. Diese Ideen gelangen dann direkt in die Produktion der gewöhnlichen Straßenfahrzeuge der nächsten Generation. Viele Verbesserungen im Pkw- Bereich wurden für die Formel 1 entwickelt. Automobilhersteller wollen bessere Autos als ihre Konkurrenz herstellen. Das Problem: Der Firmenchef oder die CEO denken meist nur in eine bestimmte Richtung, was man besser machen könnte. Hier hat man ein konkretes Problem und konkrete Probleme kann man relativ leicht lösen. Man muss nur die richtige Fachfrau oder den richtigen Fachmann finden und die bzw. der kann in der Regel relativ leicht das Problem lösen. Spannender ist, wenn man über Probleme nachdenkt, von denen man gar nicht weiß, dass man sie hat. Es gibt Probleme, die man gar nicht als solche erkennt – diese würden sich auch leicht lösen lassen, würde man sich damit beschäftigen. Aber von „noch nicht gedachten Problemen“ erst wieder im neuen Jahr. Jetzt geht es zur Weihnachtsfeier und Ihnen wünsche ich schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins nächste Jahr.