Soziales
16 Tage gegen Gewalt an Frauen
Das Hissen der Fahne am Landhaus hat mittlerweile Tradition. Flagge zu zeigen lenkt die Aufmerksamkeit auf dieses brisante und zugleich gesellschaftspolitisch enorm wichtige Thema. Gewalt hat viele Gesichter, Gewalt fängt schon mit Worten an. Darum soll das Bewusstsein nachhaltig gestärkt werden.
Notrufnummern auf Sackerl
Wer mit Gewalt konfrontiert ist, soll wissen, wohin er sich wenden kann. Aus diesem Grund setzt das Land Burgenland heuer auf eine gemeinsame Aktion mit der Apothekenkammer Burgenland. Bis einschließlich 10. Dezember werden in allen 47 burgenländischen Apotheken Apothekensackerl mit einem Gewaltschutzsticker verteilen. Darauf ist die Frauenhaus-Notrufnummer 05 09 44 4000 zu finden, die somit niederschwellig und flächendecken im gesamten Burgenland sichtbar gemacht wird.
„Im Fall von Gewalt ist rasches Handeln elementar. Notrufnummern sind oft die erste Anlaufstelle für Opfer von Gewalt.“
Landeshauptmannstellvertreterin Astrid Eisenkopf
Frauenhaus als Zufluchtsort
Das Frauenhaus Burgenland dient Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden, als Zufluchtsort. Die Hilfe ist kostenlos, der Schutz anonym. Die Betreuung – sowohl in rechtlichen, sozialen, finanziellen als auch in psychosozialen Angelegenheiten – und Unterkunft gibt es für Frauen und auch deren Kinder.
Aktionsplan gegen Gewalt
Gewaltschutz wird im Burgenland ganzjährig großgeschrieben. Dafür wurde der sogenannte Aktionsplan gegen Gewalt entwickelt, der verschiedene Maßnahmen umfasst. Dazu zählt neben dem Sichtbarmachen von Notrufnummern auch präventive Maßnahmen und Aufklärungskampagnen, um Gewalt im Vorfeld zu verhindern – wie etwa das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“, das nun nach den Bezirken Oberwart und Jennersdorf mit Eisenstadt und Mattersburg zwei große Städte als Verbündete gewonnen hat, um ein starkes Zeichen gegen Gewalt zu setzen.
„Häusliche Gewalt ist keine Privatsache – jede und jeder kann was sagen, was tun!“ Motto von „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“
Konkret geht es darum, (häusliche) Gewalt an Frauen und Kindern, Partnergewalt und Femizide zu verhindern. Das Gewaltpräventionsprojekt setzt an, wo häusliche Gewalt passiert: am Wohnort, in der Nachbarschaft. Nachbar*innen werden dazu ermutigt, Zivilcourage zu zeigen und Partnergewalt nicht zu verschweigen oder zu dulden. StoP informiert und hilft, häusliche Gewalt früh zu erkennen und zu unterbrechen.
Hilfe auch für Männer
Zu einem umfassenden Präventionsmaßnahmenpaket zählt im Übrigen auch die Beratung für Männer. Wer selbst spürt, dass er zu Gewalthandlungen neigt, kann mit entsprechender Hilfe positiv dagegen arbeiten - und somit Schlimmeres für seine Familie und sich verhindern. Hierfür gibt es im Burgenland in Neusiedl, in Oberwart und in Güssing Anlaufstellen.
Notrufnummern und Anlaufstellen
Frauenhelpline gegen Gewalt
0800 222 555
Polizei
133
Zentraler Notruf für gehörlose und hörbehinderte Menschen
0800 133 133
Gewaltschutzzentrum Burgenland
03352 31420
Frauenhaus Burgenland
05 09 44 4000
Sozialhaus Burgenland
05 09 44 4100
Frauenberatungsstellen im Burgenland:
„Der Lichtblick“ in Neusiedl am See
02167 3338
„Die Tür“ Eisenstadt
02682 66124
„Die Tür“ Mattersburg
0262662670
Frauenberatungsstelle Oberpullendorf
02612 42905
Verein „Frauen für Frauen“ Oberwart
03352 33855
Verein „Frauen für Frauen“ Güssing
03322 43001
Verein „Frauen für Frauen“ Jennersdorf
03329 45008
Beratung für Mädchen:
Mädchenberatung MonA-Net
0664/88 26 94 09 & 0664/88 26 94 10
Männerberatung:
Männerberatung Neusiedl am See
0316 831 414
Männerberatung Oberwart
0316 831 414
Männerberatung Güssing
0316 831 414
24 Stunden Männerinfo Krisen-Helpline
0800 400 777