Klima

Das Burgenland bleibt Vorreiter im Klimaschutz

Mit rund 120 Einzelmaßnahmen will das Burgenland bis 2030 klimaneutral und energieunabhängig sein.

Das Burgenland setzt den Ausbau der Erzeugungskapazitäten aus erneuerbarer Energie konsequent fort. © Adobe Stock

„Wir haben uns als Landesregierung ein klares Ziel gesetzt, und dieses Ziel heißt Klimaneutralität bis 2030“, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bei der Präsentation der Klimastrategie.

Damit ist das Burgenland einmal mehr Vorreiter bei der Umsetzung der Energiewende, liegt es doch mit dieser ambitionierten Zielsetzung zehn Jahre vor dem Bund und 20 Jahre vor dem EU-Ziel.  Die Klimastrategie gliedert sich in neun verschiedenen Handlungsfeldern mit rund 120 Einzelmaßnahmen. Die Schwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen Erneuerbare Energie, Energieeffizienz, Verkehr, Raumplanung, Gebäude und Landwirtschaft.

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Sektorübergreifende Maßnahmen

Dazu zählen Maßnahmen, die keinem der anderen Handlungsfelder zugewiesen werden können oder mehrere von diesen betreffen.
Beispiele: Burgenländischer Sozial- und Klimafonds, Beteiligung und Bewusstseinsbildung,
(Jugendklimakonferenz, Umweltpreis, Green Tech BioCampus), Energieeffizienz und –sparen, Forschung, Bildung, Klimaneutrale Verwaltung,…

 

Verkehr

Der Energieverbrauch im Sektor Verkehr ist in den vergangenen Jahrzehnten am meisten gestiegen und zeigt derzeit keinen gegenläufigen Trend. Umso mehr ist es in diesem Bereich notwendig, den Energieverbrauch zu reduzieren und sowie Treibhausgasemissionen zu vermeiden.
Beispiele: Verbesserung des Bahn- und Busangebotes, Forcierung E-Pkw und Ausbau des E-Tankstellennnetzes, Forcierung von Mikro-ÖV-Systemen, Umsetzung Masterplan Radfahren,...

 

Gebäude

Gebäuden, Raumordnung und der Siedlungsstruktur kommen bei der Erreichung der Energie- und Klimaziele eine entscheidende Rolle zu. Raumheizung, Klimaanlagen und Warmwasser sind maßgebliche Mitverursacher des Energieverbrauchs im Burgenland.
Beispiele: Reduktion des Einsatzes von fossilen Energieträgern (Öl, Kohle, Gas), Förderung von Erneuerbare-Energiegemeinschaften, Reduktion des Energiebedarfs durch Gebäudesanierung,…

 

Landwirtschaft

In der Landwirtschaft, die im besonderen Maße von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen ist, geht die Anpassung der Produktionsmetoden an den Klimawandel Hand in Hand mit den Bemühungen um Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen.
Beispiele: Reduktion der Emissionen im Zusammenhang mit der Verwendung von Dünger, Bio-Wende, Einsatz von Bio-Kraftstoffen, Errichtung von PV-Anlagen auf Wirtschaftsgebäuden,…

 

Industrie

Die Reduktion der Treibhausgasemissionen des Sektors Industrie wird maßgeblich durch den europäischen Emissionshandel vorgegeben. Für die nicht vom Emissionshandel betroffenen Emissionen werden im Burgenland eigene Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt.
Beispiele: Reduktion des Energieverbrauchs durch Energieeffizienz, Nutzung von erneuerbarer Energie für Prozesswärme,…

 

Abfallwirtschaft

Der Burgenländische Müllverband mit seiner Tochter, dem Umweltdienst Burgenland, setzt bereits seit vielen Jahren Maßnahmen im Hinblick auf Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und Kreislaufdenken um.
Beispiele: Ausbau regionaler Abfallsammelstellen und Angebot von E-Fahrzeugen, Emissionsreduktion durch Abfallbehandlung und Abfallverwertung,…

 

Energie

Um auch in Zukunft den erwartbaren erhöhten Strombedarf aufgrund der Substitution der fossilen Energieträger decken zu können und einen wesentlichen Beitrag zur Energieunabhängigkeit Österreich und Europas zu leisten, wird das Burgenland den Ausbau erneuerbarer Erzeugungsanlagen weiter forcieren. Auch im Bereich der Wärmebereitstellung wird der Ausbau erneuerbarer Energieträger konsequent weiterverfolgt.
Beispiele: Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf Dach- und Freiflächen, Produktion von Strom aus Windkraft, Produktion von grünem Gas, Forcierung von Fernwärme, CO2-Einsparung durch Stromspeicher, Netzausbau,…

 

Fluorierte Gase

Fluorierte Treibhausgase verursachen etwa zwei Prozent der Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union. Überwiegend werden sie als Kältemittel in Kälte- und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen eingesetzt, sind jedoch auch als Löschmittel in Brandschutzeinrichtungen oder als Rohstoff zur Herstellung von Isolierschaumstoffen in Verwendung.
Beispiel: Klimaneutrale Verwaltung – Vermeidung von fluorierten Gasen

 

Senken

Unter eine CO2-Senke wird ein natürliches Ökosystem oder ein geologisches Reservoir verstanden, das CO2 aus der Atmosphäre aufnimmt und langfristig speichert (z.B. Wälder, Böden, Moore, Meere)
Beispiele: CO2-Senke durch Steigerung des stehenden Waldvorrats und konsequenten Humusaufbau, Naturschutzgebiete und naturnahe Lebensräume als Kohlenstoffspeicher erhalten und wiederherstellen