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Ein RoboDoc in Oberwart

Die burgenländischen Landesspitäler treten ins Roboter-Zeitalter ein. In Oberwart hat Anfang Februar 2022 die erste Operation mit Unterstützung eines Da-Vinci-OP-Roboters stattgefunden.

Urologie-Primar Gottfried Pfleger (rechts) mit Diplompflegerinnen Martina Unger (in der Mitte) und Anita Wilfinger (links) im Krankenhaus Oberwart. 

Primar Dr. Gottfried Pfleger, Vorstand der Abteilung für Urologie im südburgenländischen Schwerpunkspital, entfernte mit Unterstützung eines neuen „Da-Vinci“-OP-Roboters die Prostata eines Karzinom-Patienten. Das Ziel dabei ist, den Patienten zu heilen und seine Lebensqualität so weit wie möglich zu erhalten.

In der Urologie ist dies heutzutage ein Eingriff, den die Fachärzte oft durchführen. Künftig verstärkt mit Hilfe des Roboters. Warum? Primar Pfleger: „Ich kann damit exakter operieren, die Instrumente sind feiner zu bewegen. Dank der 3D-Optik auf dem Bildschirm habe ich eine bessere Sicht. Die Nerven und Blutgefäße werden vergrößert und scharf dargestellt, das ist bei einer Prostata-Entfernung sehr wichtig. Auch das natürliche Zittern der menschlichen Hand wird ausgefiltert und nicht auf die Instrumentenspitze übertragen.“ Vor allem lange Eingriffe sind so für die Chirurginnen und Chirurgen nicht so anstrengend und die Konzentration kann länger aufrechterhalten werden.

Ich kann damit exakter operieren.

Schonender für Patienten

Die Eingriffe werden schonender für Patienten: „Sie erholten sich schneller“, so Primar Pfleger. Früher musste man bei einer Prostatektomie insgesamt meistens neun Tage im Spital bleiben, mit der Roboter-OP sind es durchschnittlich fünf. Auch die Ergebnisse in Bezug auf Lebensqualität würden sich mit der neuen Technologie noch verbessern.

„Versorgung des Burgenlandes mit Spitzenmedizin“

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und KRAGES-Aufsichtsratsvorsitzender: „Uns geht es einerseits darum, alle fünf Spitalsstandorte abzusichern – andererseits wollen wir durch die Spezialisierung in unseren Häusern eine möglichst hohe Versorgungsqualität gewährleisten. Der Einsatz von Roboter-Technologie ist eines von etlichen Beispielen, wie wir Spitzenmedizin im Burgenland für die gesamte Bevölkerung sicherstellen können. “

Investitionen: knapp zwei Millionen Euro

Die KRAGES investierte in das System knapp zwei Millionen Euro – und hat damit die neueste Generation des Roboters angeschafft. 2024 übersiedelt der Da-Vinci-Roboter dann mit ins neue Krankenhaus. KRAGES-Geschäftsführer Hubert Eisl: „Mit dem neuen Roboter-Operationssystem machen die burgenländischen Landesspitäler einen großen Schritt in die medizinische Zukunft.

Nach dem Start werden die Abteilungen für Urologie, Chirurgie und Gynäkologie im KH Oberwart verstärkt mit dem Da-Vinci-System operieren – vor allem dort, wo bisher die „Knopflochchirurgie“ (Laparoskopie) eingesetzt wird. In den USA würden laut Primar Pfleger „mehr als acht von zehn Prostataoperationen bereits robotisch unterstützt“.