Morgen

Einer für alle, alle für einen

In jedem Bezirk sollen neue Businessparks entstehen, die von mehreren Gemeinden gemeinsam betrieben werden.

Wirtschaft ist manchmal wie Seilziehen: Viele Kleine, die zusammenarbeiten, sind stärker als ein Großer. Das ist, sehr vereinfacht gesagt, der Grundgedanke hinter einem Vorhaben der Wirtschaftsagentur Burgenland, das sich „Interkommunale Businessparks“ nennt. In jedem Bezirk sollen dabei mehrere Gemeinden zusammenarbeiten, um Betriebsansiedelungen gezielt und gebündelt zu ermöglichen. Und um damit verbundene Vorteile und Nachteile unter den beteiligten Gemeinden gerecht aufzuteilen.

Mehr Schlagkraft

Was sind die konkreten Vorteile? Wenn mehrere Gemeinden miteinander kooperieren, tun sie sich natürlich leichter damit, die notwendigen Investitionskosten für Betriebsansiedelungen aufzubringen. Investments werden dadurch rentabler. Und natürlich erhöhen sich insgesamt die Möglichkeiten, wenn die Kräfte mehrerer Kommunen zusammenwirken. Umgekehrt werden dafür auch die entsprechenden Steuereinnahmen fair unter allen beteiligten Gemeinden aufgeteilt. Das hilft auch den Gemeinden, die geografisch nicht optimal liegen, aber dennoch von den Vorteilen eines lokalen Businessparks profitieren wollen.

Gut für die Umwelt

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Umweltschutz. Wenn sich mehrere Gemeinden auf einen Standort einigen, anstatt sich gegenseitig mit vielen kleinen Projekten Konkurrenz zu machen, kommt es natürlich auch zu viel weniger Bodenversiegelung und es bleiben deutlich mehr Grünflächen bestehen. Ein Aspekt, den auch die Naturschutzorganisation WWF besonders positiv hervorgehoben hat (siehe Marginalspalte). Grundsätzlich soll die Errichtung „Interkommunaler Businessparks“ die wirtschaftliche Entwicklung im Burgenland ankurbeln, neue Betriebe anziehen und neue Arbeitsplätze schaffen. Laut Programm der Landesregierung sollen noch in der laufenden Legislaturperiode in jedem Bezirk strategisch wichtige Standorte definiert werden.

Pilotprojekt in Jennersdorf

Im Bezirk Jennersdorf entsteht derzeit gerade ein entsprechendes Pilotprojekt am künftigen Knoten Rudersdorf/Deutsch Kaltenbrunn. Für das Projekt sind Gesamtinvestitionen von rund 7,2 Millionen Euro für beispielsweise Grundstücksankäufe und Erschließungen in Richtung Graz und Wien vorgesehen. Die ersten Unternehmen werden sich bereits im Herbst 2023 ansiedeln oder auch bereits ihren Betrieb aufnehmen. Es wird ein Branchenmix aus Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben sowie ein kleiner Bereich Handel und Nahversorgung angestrebt. Der Businesspark hat eine Fläche von ca. 25 Hektar, wobei in einer ersten Ausbaustufe ca. 13 Hektar gebaut werden.