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Nina Rassinger: Die mit den Spinnen tanzt

Nina Rassinger aus Steinberg-Dörfl hat ihr ungewöhnliches Hobby zum Beruf gemacht. Die ausgebildete Tierpflegerin züchtet und verkauft wirbellose Tiere.

„Insekten, Spinnentiere und Co. haben mich schon immer interessiert. Die kleinen wirbellosen Tiere sind sehr vielfältig, bunt und beeindruckend,“ erzählt die sympathische 32-jährige. Sie betreibt einen Shop nur mit Wirbellosen, der mit seinem großen Angebot an Insekten, Spinnentieren, Tausendfüßer, Asseln und Schnecken einzigartig in Österreich ist.

Für ihren Job braucht sie eine Portion Mut: „Ich biete auch Urlaubs-Betreuung für Reptilien, Amphibien und Wirbellose an. Wenn man längere Zeit verhindert ist und keinen aus dem Bekanntheitskreis findet, der zur Schlange reingreifen mag: Ich mach’s.“

Zu den gefährlicheren Tieren ihrer Zucht gehören die Hundertfüßer. Sie haben Giftklauen, mit denen sie ihre Beute fangen und töten. „Von Skorpionen habe ich nur weniger giftige Arten, viele sind stechfaul und manche so klein, dass sie mit ihrem Stachel gar nicht durch menschliche Haut kommen. Bei Gifttieren steht Sicherheit immer an erster Stelle.“

Achtbeinige Exoten im Mittelburgenland

Rassinger liebt ihren Beruf und seine Herausforderungen. „Ich erlebe fast jeden Tag etwas Besonderes. Wenn Verpaarungen klappen, Jungtiere schlüpfen, wenn sie fressen und wachsen, wenn eine Vogelspinne nach Monaten wieder mal aus ihrer Höhle kommt, wenn Häutungen problemlos verlaufen. Derzeit schlüpfen bei mir Seidenspinnen, die noch kaum jemand gezüchtet hat und ich muss erstmal herausfinden, was die winzigen Spinnen fressen und wie ich sie am besten aufziehen kann. Man lernt ständig mit den Erfahrungen dazu!“

Die exotischsten Tiere in ihrem Betriebsind Geißelspinnen. Sie sind eine eigene Ordnung der Spinnentiere, die wie alle anderen dieser Gattung auch acht Beine haben. Das erste Beinpaar ist zu langen Tastern umgebildet, die man Geißeln nennt, deshalb der Name. Interessiert an den Exoten sind meist junge Leute. „Die Tiere sind günstig, brauchen nicht viel Platz und sind wenig aufwendig in der Haltung, daher gut als erstes Haustier geeignet,“ meint Rassinger.

Gründen als Chance

Unterstützt wurde die Jungunternehmerin vom Land Burgenland. Konkret nahm sie an dem von LH-Stvin. Astrid Eisenkopf initiierten Projekt „Gründen als Chance“ teil. Über 100 Frauen haben dabei in den vergangenen zehn Jahren erfolgreich mit Begleitung durch erfahrene Trainerinnen und Coaches ihr Unternehmen gegründet. Das Projekt setzt ab der Phase der Ideenfindung an. Die Frauen werden laufend bei der Erstellung ihres Geschäftskonzeptes beraten und begleitet. In 14 verschiedenen Workshops bekommt Frau ein umfassendes Unternehmerinnen-Know-how für ihre erfolgreiche Firmengründung.

Die Neuauflage, die heuer im April startet, legt einen noch stärkeren Fokus auf Kreativ- und Change-Methoden, digitale Tools, E-Commerce, Online Business und Mentoring. Nina Rassinger war von dem Projekt begeistert: „Ein tolles Programm mit vielen hilfreichen Tipps, voller Tatendrang und hervorragender Unterstützung! Ich bin sehr dankbar, dass ich dabei sein durfte!"

Nina Rassinger

Obere Hauptstrasse 149
453 Steinberg-Dörfl
+43 681 209 235 23
info(at)arthropoden.at

https://www.arthropoden.at

Gründen als Chance:

www.gruenden-im-burgenland.at