Prost & Mahlzeit

Vom Garten ins Delikatessenglas

Obst, Gemüse und Kräuter wie auch Raritäten werden bei der Spezerey in Gols zu kleinen kulinarischen Wunderwerken in Gläsern.

Bild von Karin und Bernhard Geyer-Nittnaus

Mitten im Weinort Gols betreiben Karin und Bernhard Geyer-Nittnaus auf kleinen Flächen den Anbau von aromaintensivem Gemüse, Obst und Kräutern. Die Früchte, die sie ernten, wandern frisch vom Feld ins Glas.

Lebendiger Boden, aromatische Ernte

Die Produktvielfalt ist bemerkenswert: sortenreine Chilisaucen, Hauszwetschken-Chutney, Ochsenherz-Paradeiser-Ketchup, eingelegte schwarze Nüsse, Jalapeño-Koriander-Sauce sowie Kräuter-Walnuss-Pesto. Jedes Etikett macht klar, dass hier auch Wildsammlung, alte Obstsorten und Gemüseraritäten verarbeitet werden.

Karin bringt als Kräuterpädagogin viel Wissen über Aroma und Wirkung der Kräuter ein. Schließlich kann Nahrung auch Medizin sein. So sind auch immunstärkendes Oxymel und Wermut im Angebot. Wilder Wermut ist mit handverlesenen pannonischen Steppenkräutern versetzt, er ist zartbitter, voll feiner Düfte und Kräuteraroma. Die Arbeit der Quereinsteiger beginnt aber nicht in der Küche, sondern am Feld.

„Mit statt gegen die Natur“ ist der Leitgedanke, mit dem sie einen lebendigen Boden schaffen und erhalten. Kompost, Nützlinge, Handarbeit, Mulchen und Kräutertees zur Stärkung der Pflanzen, Mischkulturen und Fruchtfolgen sind die Methode in ihrer Demeter-Landwirtschaft. Bei der Auswahl der Pflanzen achten sie auf Artenvielfalt und alte Sorten und schaffen damit auch Lebensraum für Nützlinge. Ideen der Permakultur fließen mit ein, die Delikatessen sind alle biozertifiziert.

Vom Garten direkt in die Küche

Von der Ernte geht es in die Küche, wo die Geyer-Nittnauses experimentieren, Rezepte entwickeln und die perfekte Reife des Sommers haltbar machen. Die schnelle Verarbeitung ist wichtig, denn die meisten Rohstoffe halten nicht lange. Bei der Konservierung ohne Zusatzstoffe halten sich die beiden an schon lange überlieferte Methoden. Was sie an Ölen und Gewürzen zukaufen, besorgen sie bei anderen Bio-Produzenten aus der Region. Als „Geschenke der Schöpfung“ betrachten sie ihre Produkte. Passend dazu hat der Golser Künstler Nikolaus Eberstaller Rubens „Paradies“ in eine Collage mit modernen Elementen verwandelt, die nun die Marke prägt. Kosten und einkaufen kann man die feinen Gläschen an erster Adresse in Gols. Die Spezerey teilt sich den Kostraum mit dem Weingut von Karins Bruder Bernd Nittnaus. So können Genussmenschen hier nicht nur die Weine, sondern auch die Spezereyen verkosten. Eine tolle Kombination.

Die Spezerey

 

Fotos © Alexander Nemeth, Birgit Machtinger