Kolumne

„All I Want for Christmas“

Meine Weihnachtsfeiertage haben gemeinsam mit den Klängen von „All I Want for Christmas“ im Auto auf der A2 angefangen. Es war eine schöne Vorstellung, dass überall auf der Welt Menschen nach Hause fahren, zu ihren Eltern, ihren Familien.

Ein Pendlerleben

Früher war mein Weihnachten nur im Burgenland. Meine Weihnachtsfeiertage haben gemeinsam mit den Klängen von „All I Want for Christmas“ im Auto auf der A2 angefangen. Es war eine schöne Vorstellung, dass überall auf der Welt Menschen nach Hause fahren, zu ihren Eltern, ihren Familien. Bis es dann ein Mensch in meiner Familie weniger war und noch einer. Wir alle verlieren im Laufe unseres Lebens geliebte Menschen und mit ihrem Verlust ändern sich auch Feste, Rollenverteilungen und Gesprächsthemen. Ein Jahr probierten wir es so, das nächste wieder anders. Man will, dass es so ist wie früher, und weiß, dass es das nie wieder sein wird. Also sucht man neue Traditionen. Denn auch wenn sich das Fest verändert, der Sinn bleibt der gleiche. An andere denken, etwas schenken, füreinander da sein und einander helfen. Das Leben geht weiter, heißt es, aber das klingt so absolut. Denn manches geht zwar weiter, manches von uns bleibt aber auch wo hängen, in Gedanken, Gefühlen, in Gerüchen und Angewohnheiten. Jetzt haben wir neue Traditionen, die Familie ist neu und anders zusammengewachsen. Manches aus meinem alten Weihnachten findet sich in meinem neuen und manches ist ganz neu geworden. Traditionen, aus alten entstanden und um Neues erweitert. Heute feiern wir einen Teil in Wien und einen Teil im Burgenland. Und bei der Fahrt im Auto singen wir jetzt alle gemeinsam mit. In diesem Sinn: Frohe Weihnachten, guten Rutsch und wir lesen einander in 2024!

 

Eine Kolumne von Saskia Jungnikl-Gossy.