Kolumne

Die Gemeindenamen des Burgenlandes

Da ich mit dem Dr. Weisgram in steter Korrespondenz stehe, wusste ich, dass er sich in dieser Ausgabe unseres feinen Blättchens mit „pannonischer Benamsung“ befassen wird, und konnte der Versuchung nicht widerstehen, mich thematisch da anzuhängen.

Perschys Perspektiven

Im Burgenland haben alle Ortschaften auch ungarische Namen, klarerweise, weil 1.000 Jahre Königreich Ungarn. Manchmal ist der ungarische Name der ältere, manchmal der deutsche. Bei schon vorhandenen deutschen Namen wurden ungarische Namen oft konstruiert, durch Übersetzung oder auch durch lautliche Angleichung. So wurde aus Krensdorf, wörtlich übersetzt, Tormafalu, aus Dörfl jedoch Dérföld und aus Trausdorf (damals Trauersdorf) wurde Darászfalu. Dérföld heißt „Raureiffeld“ und Darászfalu „Wespendorf“. Nun ist in Trausdorf die Wespe und in Dörfl der Raureif nicht häufiger anzutreffen als anderswo, aber lautlich erinnerten die ungarischen Namen zumindest ein bissl an die deutschen.

Mein ehemaliger Chef, Dr. Johann Seedoch, hat zu diesem Thema das treffliche Buch „Die Gemeindenamen des Burgenlandes im Wandel der Zeit“ (Burgenländische Forschungen, Band 100) verfasst, und das ist auch mein diesmaliger Literaturtipp.

 

Eine Kolumne von Jakob Perschy