Kolumne

Einer vergessenen Tradition zufolge

Am Aschermittwoch endet der Fasching. Aber wann beginnt er? Am 11. 11. um 11 Uhr 11? Das ist ein bissi blöd.

Perschys Perspektiven

Dann wären die ganze Advent- und Weihnachtszeit ein Teil der Narretei. Der Hl. Abend als Karnevalsevent, das geht nicht. Einer vergessenen Tradition zufolge hatte einer der Drei Heiligen Könige seinen Hofnarren mit im Gefolge, sozusagen den ersten Karnevalsprinzen, und daher beginnt der Fasching gleich nach dem 6. 1. Klingt lustig und lieb. Was aber ist am 11. 11.? Für uns zunächst einmal Martini. Und dass der Fasching da aufgeweckt wird, das geht. Er gerät dadurch zwar ins Bewusstsein, ins Sein jedoch erst später. Und die Ballsaison dauert eh meist länger als der Fasching. Was Ball betrifft, da unterscheidet unsere Mundart genau. Das Sportutensil heißt der Boi, Boim, Boin oder (sehr altartig) Boling. Die Tanzveranstaltung heißt Ball oder Baü, aber auf jeden Fall das. So kann man die beiden Begriffe nie verwechseln: Fuaßbaü geht nicht und Feiaweahboling auch nicht.

Diesmaliger Buchtipp: Christoph Frühwirth wohnt in Purbach und hat seinen fröhlichgruseligen Krimi „Bruder Benedikt und die schöne Leich“ auch dort spielen lassen. Erschienen im Servus Verlag.

 

Eine Kolumne von Jakob Perschy