Kolumne

Fangen spielen

Ein Spiel, das uns seit der Kindheit begleitet, für das man nichts braucht und das da wie dort funktioniert. Es kommt eben nicht auf den Ort an, sondern darauf, mit wem man zusammen ist.

Ein Pendlerleben

Egal, ob in der Stadt oder auf dem Land. Mein Sohn jedenfalls liebt es gerade. In der Stadt laufen wir durch die Straßen und lernen so neue Viertel und Gassen kennen. Manchmal hilft es dabei, einen Weg schneller hinter sich zu bringen, der sich mit einem Kleinkind eher dahinzieht. Am Wochenende waren wir auf dem Land und haben dort Fangen gespielt. Diesmal mit der Familie rund um die Güssinger Fischteiche. Gerade auf dem Land hat das Fangenspielen seinen Reiz. Die weiten Felder und Wiesen bieten Platz für endlose Verfolgungsjagden, die Luft ist frisch und alles fühlt sich viel freier an, wenn einem keine Betonbauten die Sicht und den Weg versperren. Es ist ein ganz anderes Gefühl als in der Stadt, aber genauso schön. Es kommt eben nicht auf den Ort an, sondern darauf, mit wem man zusammen ist.

Dabei ist schade zu sehen, dass viele Menschen heutzutage diese einfache Freude des Fangenspielens vergessen haben. Man gibt Kindern eine Konsole, technische Geräte, und dabei kann die gemeinsame Zeit viel simpler genutzt werden und lässt einen viel mehr sehen als in der digitalen Welt. Im Fall der Fischteiche nicht nur den wunderbaren Ausblick auf die Burg Güssing, sondern auch auf die Pflanzen- und Tierwelt. Da kam am Ende dann sogar ein Schwan angesegelt und ließ sich von uns mit Gras füttern. Das sind die Erinnerungen, die eine gemeinsame Zeit wertvoll machen.

 

Eine Kolumne von Saskia Jungnikl-Gossy.