Kolumne

Im Großen und Ganzen

Nein, eigentlich will ich hier und jetzt gar kein Wortspiel über die „Lesezeit“ bemühen. Weil das schon so oft gemacht worden ist. Allerdings kann man da als Burgenländer, Bibliothekar und Literat gar nicht vorbei, einerseits die Zeit des Weinlesens, das jetzt im Großen und Ganzen abgeschlossen ist, und andererseits die Zeit des Bücherlesens, die zumindest für mich niemals abgeschlossen ist.

Perschys Perspektiven

Während der Weinlese kriegten die Kinder früher einen sogenannten „Leser-Raumü“ rund um den Mund, eine pickerte Schmutzkruste, verursacht von den in Unmengen verzehrten Weintrauben und Schmalzbroten. Von manchen Büchern kann man so einen „Leser-Raumü“ auch im Hirn kriegen, denn manche Bücher sind ganz schön pickig und schmalzig, aber die kommen in dieser Kolumne nicht vor. Hier werden nur gute Bücher empfohlen. Etwa, zum Thema passend: „Weinbräuche in Österreich“, ein so aufschlussreicher wie reich bebilderter Band, verfasst von dem Sieggrabener Autor Johann Werfring, der aufzeigt, wie die Welt des Weins, seine Erzeugung und sein Genuss, mehr oder weniger sichtbar von zum Teil sehr alten Ritualen umrankt ist. Erschienen im burgenländischen Verlag Lex Liszt.