Kolumne

Die Ortsnecknamen des Burgenlandes

Als sich eines trockenen Sommers zahlreiche in eine Staubwolke gehüllte Gestalten näherten, bedeutete man dem Mesner, da sei wohl der nächste Wallfahrtszug im Anmarsch.

Perschys Perspektiven

Auf Sprache und Literatur, auf Wort und Buch sind meine Perspektiven gerichtet. Manchmal geht das auch in einem Aufwaschen und es genügt nur eine Perspektive. Beispielsweise bezüglich der Ortsneckereien, der auf die Einwohnerschaft einzelner Gemeinden gemünzten Spitznamen. Die meisten unserer Orte haben so einen, und oft verbirgt sich dahinter, wenn schon nicht Geschichte, dann docht ein Gschichtl. Der Neckname  der Leute von Kleinhöflein lautet zum Beispiel Schoufeiñleiter („Schafeinläuter“). Als nämlich in vergangenen Tagen die Eisenstädter Bergkirche noch eifrig bewallfahrtet wurde, pflegte der Mesner von Kleinhöflein beim Herannahen einer Wallfahrtsgruppierung stets die Glocken zu läuten. Als sich eines trockenen Sommers zahlreiche in eine Staubwolke gehüllte Gestalten näherten, bedeutete man dem Mesner, da sei wohl der nächste Wallfahrtszug im Anmarsch. Es war aber dann eine Schafherde, die mit Glockengeläute durch Kleinhöflein gezogen ist. Dies und noch and die 270 andere Artikel mit den kommentierten Ortsnecknamen des Burgenlandes finden Sie in dem so vergnüglichen wie lehrreichen Buch Schmalztipfler, Gansbären & Plitzerlmocha von Roman Kriszt, herausgegeben von der Burgenländisch Hianzischen Gesellschaft.