Kolumne

Start in den Sommer

„Das Burgenland startet mit Ende April in den Sommer“, dafür wurde ich von meinen KollegInnen aus den westlichen Bundesländern anfangs etwas belächelt, denn in Tirol, Vorarlberg und Salzburg wird um diese Zeit noch Ski gefahren statt gesurft.

Der Sommer beginnt für mich im Mai! Viele werden den Kopf schütteln, denn das sei doch eindeutig zu früh! Es ist ein Event, der mich dabei geprägt hat. Vor 24 Jahren hat in Podersdorf am Neusiedler See das erste Summer Opening stattgefunden mit dem Surf Worldcup. 1998 hat noch niemand so richtig damit etwas anzufangen gewusst. Wir haben darüber natürlich berichtet. „Das Burgenland startet mit Ende April in den Sommer“, dafür wurde ich von meinen KollegInnen aus den westlichen Bundesländern anfangs etwas belächelt, denn in Tirol, Vorarlberg und Salzburg wird um diese Zeit noch Ski gefahren statt gesurft.

Aber es war tatsächlich so, SurfsportlerInnen aus der ganzen Welt sind an den See gekommen, um den Sommerstart zu feiern. Ich hatte dabei die Gelegenheit, US-Surfegende Robby Naish kennenzulernen oder auch einen der erfolgreichsten Windsurfer der Welt, Bjørn Dunkerbeck. Dieses Summer Feeling am Neusiedler See mit Surfen, ausgelassener Stimmung und Partys hat sich einen Namen gemacht und lockt Gäste aus ganz Österreich an. Die Veranstaltung hat sich mittlerweile, wie vieles, gewandelt. An Strahlkraft hat der Saisonstart am See jedoch nicht verloren. Während im Westen noch Schneefocken tanzen – feiern wir den Sommer, auch wenn es sich temperaturmäßig vielleicht noch nicht so ganz danach anfühlt.

Mitten aus dem Burgenland

Vieles bereitet uns derzeit Sorgen, vieles macht uns Angst! Eine Corona Pandemie, die alles andere als zu Ende ist. Ein Krieg in Europa, den wir uns nicht vorstellen konnten. Das Leid der Menschen in der Ukraine selbst und der Millionen Menschen, die vor dem Krieg flüchten, ist schrecklich! Umso mehr bin ich dankbar, in Österreich geboren zu sein, dankbar dafür, in Sicherheit und einer intakten Umwelt zu leben.

Nach einem Tag mit vielen negativen Schlagzeilen zieht es mich raus in die Natur. Abschalten – Kraft tanken – aufladen! Ich beobachte, dass Schneeglöckchen in voller Blüte stehen, ein winziger lila Krokus herausragt, die Knospen zu treiben beginnen, es riecht nach Erde und Frühling – auch das erleben wir derzeit. An manchen Abenden gibt es auch wunderschöne Sonnenuntergänge. Es sind oft die kleinen Dinge, die nichts kosten, die uns ganz schnell wieder zufriedener und glücklich werden lassen.

Online wird oft darüber gelästert, wie man sich in diesen Zeiten mit Blumenfotos oder Sonnenuntergängen beschäftigen kann. Doch ich finde, wir brauchen solche Bilder, solche Erlebnisse und Eindrücke, denn damit geht vieles ein wenig leichter und gibt Hoffnung. Und nach dem Prinzip Hoffnung habe ich mir Primeln, Narzissen und Krokusse gekauft und im Garten gepflanzt. Etwas Schutz vor Frost brauchen die Pflanzen aber noch!