Kolumne

Welche Sorte, welcher Weingarten, welches Fass…?

Manche Weingärten bringen eher fruchtbetonte Weine hervor, manche sehr kräftige und bei manchen kann man die Herkunft sogar schmecken. Im Keller passt man sich danach dem Talent des Weingartens an.

 

Reinen Wein einschenken

Weinbau muss nicht mathematisch sein, er kann auch wie Kunst betrachtet werden: Gefühl und Erfahrung. Ein Weinbauer beginnt bereits mit dem Rebschnitt im Winter nach Gefühl zu arbeiten. Jeder Stock ist individuell zu betrachten. Jeder Weingarten hat sein Talent: Manche Weingärten bringen eher fruchtbetonte Weine hervor, manche sehr kräftige und bei manchen kann man die Herkunft sogar schmecken. Im Keller passt man sich danach dem Talent des Weingartens an. Wenn Trauben zum Beispiel auf Weingärten mit Kalkboden wachsen, entstehen Weine, die eher zurückhaltender sind. Daher benötigen diese in der Weinwerdung mehr Luft, um volle Qualität zu erreichen. Heutzutage reifen diese Weine manchmal in Fässern aus Ton statt Holzfässern – sogenannten Amphoren, die die Weine auch anders atmen lassen. Weine aus Trauben, die in Weingärten mit Schieferboden gewachsen sind, öffnen sich bereits in der Jugend und zeigen früh ihr Potenzial. Oft werden traditionelle Holzfässer verwendet, um diese langsam zu reifen. Viele dieser individuellen Entscheidungen eines Weinbauern lassen sich kaum messen und exakt wiederholen. Aber vielleicht entstehen dadurch auch diese besonderen Kunstwerke aus dem Burgenland, die mehr und mehr internationalen Anklang finden.