Kultur

Bräuche rund um Allerheiligen und Allerseelen

Was haben das antike Ägypten und der Allerheiligenstriezel miteinander zu tun? Und welche Bedeutung haben eigentlich grüne Tannenzweige? Über Bräuche und Traditionen, die uns verbinden und Trost spenden.

Allerheiligen und Allerseelen sind Tage der Stille und des Rückblicks. Wir erinnern uns an geliebte Menschen. Rund um die Feiertage werden die Gräber traditionell mit Blumen, Gestecken, Kränzen und Kerzen geschmückt – ein sichtbares Zeichen des Gedenkens.

Hoffnung auf das ewige Leben

Die bestehenden Pflanzen werden oft mit Tannenzweigen bedeckt. Sie symbolisieren einerseits die Hoffnung auf das ewige Leben und schützen andererseits die Grabbepflanzung vor dem Frost. Die Grablichter, sogenannte Ewige Lichter werden entzündet und sollen an den geliebten Menschen erinnern.

Ägypten und der Allerheiligenstriezel

Der Allerheiligenstriezel oder Allerheiligenzopf ist ein bekannter und beliebter Brauch. Die Ursprünge dieser Zopfform reichen bis ins antike Ägypten zurück, wo Frauen ihre Haare zu einem Zopf flochten und diesen abschnitten, wenn ein Familienmitglied verstarb. Das Flechten galt in vielen Kulturen als schützende Handlung gegen schädliche Einflüsse. Der Genuss dieses Gebäcks sollte Glück, Kraft und Fruchtbarkeit verleihen. Die traditionelle geflochtene Striezelform hat somit ihre Wurzeln in einem Trauergebäck, das jedoch auch Hoffnung symbolisiert – eine Bedeutung, die beim Verschenken des Heiligenstriezels bis heute erhalten bleibt.

Heutzutage ist es üblich, dass Patenkindern einen „Allerheiligenstriezel“ geschenkt wird, oft mit einem eingebetteten Geldstück als Zeichen des Segens und der Unterstützung. Dieser Brauch verbindet die Tradition der Trauer mit einem Ausdruck der Zuversicht und Liebe, der in vielen Familien und Gemeinschaften lebendig gehalten wird.