Kultur

Der Weltstar aus Gamischdorf

Der Schmuckkünstler Peter Skubic ist Anfang Februar im 89. Lebensjahr gestorben. Der gebürtige Serbe lebte seit 1989 in Gamischdorf bei St. Michael (Bezirk Güssing). Seine Schmuckstücke sind in den bedeutendsten Museen und Sammlungen der Welt zu finden. 

Der Künstler Peter Skubic verstand das Schmuckmachen als Abenteuer, Körperaktion, schöpferische Befreiungstat und Grenzüberschreitung In seinem Genre war er eine Ausnahmeerscheinung. © Jürgen Rapp

Es ist die Neugierde, was passiert, was noch geht. Darum mache ich die Sache weiter“, erklärte Peter Skubic anlässlich seines 80. Geburtstags vor neun Jahren. Die Neugierde als Antriebskraft hat ihn zu vielen beeindruckenden Werken inspiriert. Internationale Anerkennung fand Skubic mit seinen filigranen Schmuckstücken, Ringen, Broschen und Anhängern mit anmutigen Tentakeln aus Stahldraht. Auf der Suche nach immer neuen Ausdrucksformen fertigte der Metallkünstler aber auch Skulpturen und Rauminstallationen an.

Schmuck als geistige Disziplin

Für Skubic war „Schmuck eine geistige Disziplin“. Sein Werk ist in den Kontext der österreichischen Kunstszene seit den 1960er-Jahren zu stellen. Damals entstanden Skubic’ erste freie Goldschmiedearbeiten, und schon bald zählte er zu den international beachteten Erneuerern des Metiers. Über seine Lehrtätigkeit als Professor in Köln und zahlreiche Gastprofessuren besaß Skubic einen bedeutenden Einfluss auch in der jungen Gestalterszene. Widerborstigkeit und Radikalität bis zur körperlichen Verletzung gehörten zu seinen zentralen Gestaltungsprinzipien.

Faszination Spiegel

In seinen letzten Werken beschäftigte sich Skubic vor allem mit Spiegeln. „Spiegel sind nicht sichtbar. Spiegel reflektieren die Umgebung. Und das fasziniert mich – auch diese Mystik der Spiegel. Wenn man die Sachen anschaut,entstehen imaginäre Räume, in die man visuell hineingehen kann. Das ist das Leben dieser Arbeiten“, erklärte der Künstler.