Kultur

No woman, no cry

Eine Welt ohne Frauen – das möchten wir uns gar nicht vorstellen. Aber keine Panik, der weltbekannte Song wird oft falsch interpretiert.

Eigentlich bedeutet der Titel: „Frau, weine nicht.“ Das Lied wurde von Bob Marley und seinem Jugendfreund Vincent Ford zum Trost komponiert, da ein benachbartes Ehepaar Streit gehabt haben soll, bei dem das Weinen der Frau bis in den Hof zu hören war.

Weinen zählt zu den menschlichen Ausdrucksbewegungen, die nicht erlernt werden und wird durch kulturelle Erwartungen und Rollenbilder beeinflusst. Wenn etwa ein Mann weint, ist er zu weich. Wenn eine Frau sich offenkundig ärgert, ist sie zu dominant.

Dürfen wir Emotionen noch leben?

Es ist wahrscheinlich eine Erziehungsfrage, aber auch die Akzeptanz in der Gesellschaft. Denn Rollenbilder und das Verhalten werden schon in der Kindheit gelernt. Wir hören immer wieder „sei leise, sei brav, ein Indianer kennt keinen Schmerz“. Klassische Rollenbilder sind in der Erziehung nach wie vor präsent. Das zeigt auch eine jüngste Studie.

Mädchen übernehmen mehr Hausarbeit als Buben

Laut dem „Institut Momentum“, das sich auf Daten der Statistik Austria stützt, helfen Mädchen häufig in der Kinderbetreuung, beim Kochen und Putzen, während Buben häufiger Tiere fütterten, mit dem Hund spazieren gehen, im Garten arbeiteten oder kleinere Reparaturen erledigen. Mädchen übernehmen insgesamt um 31 Prozent mehr Hausarbeit als Buben.

Diese Rollenverteilung spiegelt sich auch im Erwachsenenalter wieder. Frauen übernehmen täglich mehr als doppelt so viel Kinderbetreuung und Pflege, verbringen aber auch ein Drittel mehr Zeit (über drei Stunden) mit unterstützenden Care-Tätigkeiten wie Einkaufen, Wäsche oder Geschirr waschen, Haustiere versorgen, Kochen, Aufräumen oder Bügeln.

Der Grundstein für die Einkommensunterschiede wird also bereits in der Kindheit gelegt. Zum Weltfrauentag hat "Mein Burgenland" Mitarbeiter:innen der Landesholding gefragt, was sie ihren Kindern beziehungsweise Enkelkindern für die Zukunft mitgeben möchten:

Simone

„Mir ist es ein Anliegen, meinen Kindern Lucia und Lorenz bewusst zu vermitteln, dass sie sich ihre eigenen Meinungen über Menschen und Dinge bilden sollen. Dazu versuche ich, ihnen verschiedene Perspektiven aufzuzeigen. Dieses Zitat verbinde ich damit: Children must be taught how to think not what to think,von Margaret Mead.”

Peter

„Die Zeit mit meiner Familie ist mir besonders wichtig. Meiner Enkelin möchte ich vor allem vermitteln, dass sie jede Herausforderung meistern kann. Also wenn dir das Leben Steine in den Weg legt, mal sie an! Das Gefühl, es steht jemand hinter dir und ist für dich da, ist dabei besonders wichtig.“

Andrea

„Was ich meinem Sohn jeden Tag aktiv vorlebe: Den Mutigen gehört die Welt – vertrau immer auf deine eigene Neugierde und Talente, sie führen dich zu den tollsten Erlebnissen und Begegnungen mit Menschen.“

Petra

„Ich will es, ich kann es, ich schaff es! – Glaub an dich, dann kannst du alles erreichen! Diesen Leitspruch habe ich meiner Tochter Mia bereits im Kleinkindalter mit auf den Weg gegeben. Er hat sie seitdem immer wieder motiviert, sich Herausforderungen mutig zu stellen und zu bewältigen.“

Doris

„Mein Rat, den ich meiner Tochter und Enkelin mitgeben möchte lautet: Lache viel. Steh für deine Rechte ein. Glaube an deine Träume und arbeite an ihrer Umsetzung. Vielleicht gelingt dir nicht alles, aber es geht viel mehr, als dir so manch einer weismachen möchte!“