Forschung

Hautnah bei der Brandschutzübung im Schilfgürtel

Rund 300 Feuerwehrfrauen und -männer sowie weitere rund 100 Einsatzkräfte der Behörden, vom Rotem Kreuz und der Polizei, beteiligten sich an der Brandschutzübung im Schilfgürtel bei Jois.

Brandschutzübung im Schilfgürtel bei Jois

Die Brandschutzübung wurde mit wissenschaftlicher Begleitung durchgeführt. © Burgenländischer Landesfeuerwehrverband

Ziel der Großübung am Neusiedler See ist, Erfahrungswerte für künftige Brandereignisse zu gewinnen. Denn die trockenen, heißen Sommer und die fortschreitende Verschilfung des Neusiedler Sees haben in den vergangenen Jahren vermehrt zu großen Bränden geführt, bei der auch Infrastruktur, bestehende Gebäude und Wirtschaftsanlagen durch Feuer bedroht waren.

Kontrolliertes Abbrennen des Schilfs

Zudem konnten durch das kontrollierte Abbrennen des Schilfs wissenschaftliche Erkenntnisse für das Schilfmanagement gewonnen werden. Dazu zählen unter anderem Biodiversität, die Luftgüte und eine Treibhausgasbilanz. Die während Messergebnisse werden in den nächsten Monaten ausgewertet. Mehr dazu.

Obwohl das Abbrennen von Schilf seit Mitte der 1990er Jahre per Bundesgesetz verboten ist, empfehlen sowohl BirdLife als auch der WWF das Abbrennen von Schilf am Neusiedler See zu erlauben, damit die Schilfbestände für die Tierwelt in der Natura 2000-Region attraktiv bleiben.

Das Land Burgenland verfolgt das Ziel - sofern es die Untersuchungsergebnisse zulassen - eine Änderung des Bundesgesetzes zu erwirken, damit ein kontrolliertes Abbrennen des Schilfs wieder erlaubt wird.

Die Brandschutzübung mit wissenschaftlicher Begleitung wurde in Abstimmung von Land Burgenland, dem Burgenländischen Landesfeuerwehrverband und dem Bundesministerium für Klimaschutz und Umwelt durchgeführt. Für die Projektkoordination der begleitenden Untersuchung mit allen involvierten Stellen war die Biologische Station Illmitz verantwortlich.