Geschichte

Das Bankerl des Kurt Kuch

„Rund um den Geschriebenstein“ nennt sich der handliche Rad-, Wanderund Freizeitführer von Rudolf Hochwarter. Darin finden sich nicht nur wertvolle Ausflugstipps für die Region, sondern auch die Beschreibung eines Kraftplatzes, die wehmütig macht: das Bankerl von Kurt Kuch.

IDYLLE PUR: Die burgenländische Walachei mit dem Bankerl von Kurt Kuch
IDYLLE PUR: Die burgenländische Walachei mit dem Bankerl von Kurt Kuch

Schlicht und beschieden steht es da, das Bankerl. Eine Eiche und eine Sitzbank, nach Süden ausgerichtet. Mehr braucht es nicht. Der großartige burgenländische Investigativjournalist und Buchautor Kurt Kuch hat es noch kurz vor seinem Tod aufstellen lassen. In seinem Essay „Mit der Vespa durch die Vlahia“ beschreibt er den Ort so: „Es gibt kaum eine schönere und ruhigere Gegend im Burgenland als jene um Bošnjakov Brig, das inmitten der Vlahia liegt. Im Sommer fahre ich mit der Vespa an fast jedem freien Tag in die Vlahia. […] nach Oberpodgoria, bei den „breiten Äckern“, noch vor Rumpersdorf, dort fehlt dann etwas. Ein Bankerl. Um den wunderbaren Ausblick zu genießen.

Nach Ungarn, zu dem das Burgenland bis 1921 gehörte. Oder nach Westen Richtung Steiermark. Das Bankerl wäre auch der ideale Platz, um nachzudenken. Über die Gegend und warum sie so ist, wie sie ist. Über die Menschen, die hier leben […]“ 

Die Schönheit der Vlahia

Das Bankerl fehlt nicht mehr. Kurt Kuch fehlt. Er ist am 3. Jänner 2015 gestorben. Das Bankerl steht noch immer auf dem von ihm ausgesuchten Platz. Es lädt jeden ein, der sich zwischen Rumpersdorf und Oberpodgoria zu Fuß, mit dem Rad oder gar mit einer Vespa verirrt. Die Probleme dieser Welt vergisst man angesichts der Schönheit der Vlahia, die auch die „burgenländische Walachei“ genannt wird. Man sollte hier Rast machen, die Aussicht genießen und seine Gedanken frei lassen.

„Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus. Flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.“ - Joseph von Eichendorff

Das Buch „Rund um den Geschriebenstein“ ist in der edition lex liszt 12 erschienen.