Geschichte
Eine Nebersdorferin gegen Hitler
Ihre Biografie liest sich wie ein Krimi: Käthe Sasso wurde 1926 geboren und verbrachte ihre frühe Kindheit in Nebersdorf, einem Ortsteil von Großwarasdorf, bei ihrer Großmutter Majka und zog dann später nach Wien. Sie hat sich schon in jungen Jahren gegen das NS-Regime gestellt und wurde dafür in das KZ Ravensbrück deportiert. Im Jänner 1943 kam Käthe Sasso als Häftling ins Wiener Landesgericht und entkam nur knapp dem Todesurteil. Sie wurde ins Arbeitserziehungslager Oberlanzendorf überstellt, im Jahr 1944 wurde sie über Berlin ins KZ Ravensbrück deportiert. Ende April 1945 gelang ihr während des Todesmarsches nach Bergen-Belsen die Flucht. Sie kehrte nach Wien zurück und heiratete den Widerstandskämpfer Josef Sasso. Das Paar bekam drei Kinder und übersiedelte nach Winzendorf in Niederösterreich, wo Josef Sasso eine Spenglerwerkstatt betrieb.
Kampf gegen das kollektive Vergessen
Später war es dann der „unermüdliche Kampf gegen das kollektive Vergessen, der Käthe Sasso antrieb und den man nicht hoch genug schätzen kann“, betonte Landesrat Heinrich Dorner in seiner Ansprache bei der Enthüllung des Gedenksteins. Seit den 90er-Jahren sprach Käthe Sasso auf Gedenkveranstaltungen und in Schulklassen und erinnerte an den antifaschistischen Widerstand während des NS-Regimes. Käthe Sassos langjährigem Einsatz ist auch zu verdanken, dass eine Gedenkstätte für die hingerichteten Widerstandskämpfer* innen am Wiener Zentralfriedhoferrichtet wurde.
„Ich weiß, ich habe das Richtige getan“
… meinte Käthe Sasso in einem Interview und vertrat immer überzeugend ihre Einstellung. Bis zuletzt klärte die bildende Künstlerin als Zeitzeugin unermüdlich über die Grauen des Nationalsozialismus auf. Für ihr jahrzehntelanges Engagement wurde Käthe Sasso unter anderem mit dem „Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich“ ausgezeichnet.
