Lässig leben
Englishman am Neusiedler See
Mit zarten 16 Jahren hat er schon die ganz Großen getroffen: Peter Gabriel, Kylie Minogue oder Robbie Williams – alle nahmen ihre Songs in einem Tonstudio auf, in dem Peter Kirk damals nebenbei jobbte. Dienstagabends um am Wochenende war als „Recording Engineer Assistant“ tätig – ein „Mädchen für alles“-Job. Die Musik beschäftigte ihn schon in ganz jungen Jahren. Später studierte er Operngesang, nun ist er international als Operntenor unterwegs.
Seine „Homebase“ hat der 42-jährige charmante Brite aus einem nordostenglischen Fischerdorf seit knapp eineinhalb Jahren nun im burgenländischen Mörbisch. „Geh her, setz di nieder, schneid da a Brot o!“ zählt zu seinen Lieblingsausdrücken. Lebensgefährtin Jenny renoviert aktuell hier mit ihm das Haus ihrer Oma. Gemeinsam schaffen sie ein Familiendomizil für sich und die dreijährige Tochter Lilibet – genau, wie der Rufname der verstorbenen Queen Elizabeth II.


Mit zarten 16 Jahren hat er schon die ganz Großen getroffen: Peter Gabriel, Kylie Minogue oder Robbie Williams – alle nahmen ihre Songs in einem Tonstudio auf, in dem Peter Kirk damals nebenbei jobbte. Dienstagabends um am Wochenende war als „Recording Engineer Assistant“ tätig – ein „Mädchen für alles“-Job. Die Musik beschäftigte ihn schon in ganz jungen Jahren. Später studierte er Operngesang, nun ist er international als Operntenor unterwegs.
Seine „Homebase“ hat der 42-jährige charmante Brite aus einem nordostenglischen Fischerdorf seit knapp eineinhalb Jahren nun im burgenländischen Mörbisch. „Geh her, setz di nieder, schneid da a Brot o!“ zählt zu seinen Lieblingsausdrücken. Lebensgefährtin Jenny renoviert aktuell hier mit ihm das Haus ihrer Oma. Gemeinsam schaffen sie ein Familiendomizil für sich und die dreijährige Tochter Lilibet – genau, wie der Rufname der verstorbenen Queen Elizabeth II.
Das Paar lebte zuvor bereits in Wien. Mit der Familiengründung wurde Mörbisch als Lebensmittelpunkt interessant. „Ich bin kein City-Child, ich bin eine richtige Countryside-Person. Daher ist es ein bisschen wie going back to the roots“, erklärt er mit seinem sympathischen Akzent. Die Sprache ist kaum eine Hürde (mehr), wenngleich der Mörbischer Dialekt durchaus seine Tücken hat. „In Wien bin ich mit Englisch gut durchgekommen. In Mörbisch muss ich mehr Deutsch reden.“ Wird in der Familien-Whatsapp-Gruppe im Dialekt geschrieben, fehlt es – durchaus nachvollziehbar – an Fantasie, was „Oiwal no kua Kuchl“ wohl heißen könnte. Aber Peter nimmts gelassen, hat in seiner Partnerin eine tolle Stütze und Dialektlehrerin. „Tschuglad“ (Schokolade), „Krumbian“ (Erdäpfel) oder „Pfeascha“ (Pfirsich) sind ihm mittlerweile so geläufig wie die burgenländische Gemütlichkeit, die er so sehr an seiner neuen Heimat schätzt.


Das Paar lebte zuvor bereits in Wien. Mit der Familiengründung wurde Mörbisch als Lebensmittelpunkt interessant. „Ich bin kein City-Child, ich bin eine richtige Countryside-Person. Daher ist es ein bisschen wie going back to the roots“, erklärt er mit seinem sympathischen Akzent. Die Sprache ist kaum eine Hürde (mehr), wenngleich der Mörbischer Dialekt durchaus seine Tücken hat. „In Wien bin ich mit Englisch gut durchgekommen. In Mörbisch muss ich mehr Deutsch reden.“ Wird in der Familien-Whatsapp-Gruppe im Dialekt geschrieben, fehlt es – durchaus nachvollziehbar – an Fantasie, was „Oiwal no kua Kuchl“ wohl heißen könnte. Aber Peter nimmts gelassen, hat in seiner Partnerin eine tolle Stütze und Dialektlehrerin. „Tschuglad“ (Schokolade), „Krumbian“ (Erdäpfel) oder „Pfeascha“ (Pfirsich) sind ihm mittlerweile so geläufig wie die burgenländische Gemütlichkeit, die er so sehr an seiner neuen Heimat schätzt.
Das Burgenland kannte der Sänger, der als nächstes in Köln und in Bukarest auf der Opernbühne stehen wird, vor dem Kennenlernen mit Jenny nicht. „Ich habe zuvor nie davon gehört. Ich habe aber einmal in Leicester in England ein Poster vom Neusiedler See mit einem Storch gesehen“, erinnert er sich. Die Natur, die Weite, wenn er auf den See oder den Schneeberg blickt, beeindruckt ihn immer wieder. Parallelen zwischen England und dem Burgenland sieht er kaum. Die Feierlaune sei ähnlich, sagt er schmunzelnd: „The Brits like a drink and the Mörbischer also like a drink“. Es sei relativ leicht möglich, wenn man zum Heurigen gehe, dass man am Ende beim Winzer im Keller lande und dort gemeinsam Party mache. Da sehe er durch aus eine Verbindung.
Anders sei es vom Wesen der Menschen. „Die Menschen hier haben eine tiefere Wärme. Bei den Briten hast du nach fünf Minuten das Gefühl, du bist ihr bester Freund, aber das ist reine Höflichkeit. Hier wirst du anfangs kritisch beäugt, aber dann findest du wirklich echte Freunde. Du weißt immer genau woran du bist und kannst auf die Leute zählen. Das ist etwas, das ich mir abgeschaut habe und jetzt meine ‚Super Power‘ ist, wenn ich in England bin. Ich kann jetzt auch direkt sein und sagen, was ich mir wirklich denke“.
Klar in der Ansage ist er auch bei der Frage, ob er im Kulturland Burgenland auch gerne auftreten würde: „Ja, natürlich. Es muss einfach passen. Ich bin ein klassischer Operntenor, habe mit deutschen Liedern angefangen – Schubert, Schumann, Mozart. Ich mag mehr moderne Stücke als italienische. Ich habe eine gute Beziehung mit dem Theater an der Wien. Das passt sehr gut. Ich hatte auch schon Auftritte in Grafenegg, in der Volksoper oder auch bei den Tiroler Festspielen mit Jonas Kaufmann.“ International stand er natürlich in seiner Heimat, u.a. im Royal Opera House in London, aber auch in Tokio auf der Bühne.

Klar in der Ansage ist er auch bei der Frage, ob er im Kulturland Burgenland auch gerne auftreten würde: „Ja, natürlich. Es muss einfach passen. Ich bin ein klassischer Operntenor, habe mit deutschen Liedern angefangen – Schubert, Schumann, Mozart. Ich mag mehr moderne Stücke als italienische. Ich habe eine gute Beziehung mit dem Theater an der Wien. Das passt sehr gut. Ich hatte auch schon Auftritte in Grafenegg, in der Volksoper oder auch bei den Tiroler Festspielen mit Jonas Kaufmann.“ International stand er natürlich in seiner Heimat, u.a. im Royal Opera House in London, aber auch in Tokio auf der Bühne.
Wenn man als Künstler viel unterwegs ist, ist eine gute Basis, ein Ort, an dem man gut und gerne zurückkehren kann und daheim ist, enorm wichtig, bestätigt Kirk. Für ihn ist das jetzt Mörbisch. „Ich gehe oft Laufen, manchmal sechsmal in der Woche. Da laufe ich rauf zu den Weingärten. Das ist mein Kraftort.“ Im Sommer schätzt er den Trubel, der mit den Touristen kommt. Beim Nachbarn, ein Heuriger, genießt er ein Schmalzbrot mit Grammeln, Zwiebeln und Salz, dazu ein guter großer Sommerspritzer. Die Einfachheit des Lebens ist etwas, das er im und am Burgenland besonders schätzt – im positivsten Sinn. Auch seinen Freunden, die mittlerweile alle Kinder haben, würde er ein Leben im Burgenland empfehlen. „Es gibt eine hohe Lebensqualität, einerseits viel Natur, andererseits die Nähe zur Stadt. Wien ist nicht weit weg. In 50 Minuten bin ich am Flughafen, wenn es sein muss. Die Balance passt einfach.“


Wenn man als Künstler viel unterwegs ist, ist eine gute Basis, ein Ort, an dem man gut und gerne zurückkehren kann und daheim ist, enorm wichtig, bestätigt Kirk. Für ihn ist das jetzt Mörbisch. „Ich gehe oft Laufen, manchmal sechsmal in der Woche. Da laufe ich rauf zu den Weingärten. Das ist mein Kraftort.“ Im Sommer schätzt er den Trubel, der mit den Touristen kommt. Beim Nachbarn, ein Heuriger, genießt er ein Schmalzbrot mit Grammeln, Zwiebeln und Salz, dazu ein guter großer Sommerspritzer. Die Einfachheit des Lebens ist etwas, das er im und am Burgenland besonders schätzt – im positivsten Sinn. Auch seinen Freunden, die mittlerweile alle Kinder haben, würde er ein Leben im Burgenland empfehlen. „Es gibt eine hohe Lebensqualität, einerseits viel Natur, andererseits die Nähe zur Stadt. Wien ist nicht weit weg. In 50 Minuten bin ich am Flughafen, wenn es sein muss. Die Balance passt einfach.“
