Kolumne
Alkoholfreier Wein ist eher nicht nachhaltig

IN VINO VERITAS
Ganz anders ist es in der burgenländischen Weinlandschaft. Unsere Winzerinnen und Winzer leben diese Begriffe tagtäglich in ihrer Arbeit. Die daraus resultierende hohe Qualität wird sowohl im In- als auch im Ausland geschätzt. Eine Exportquote von beinahe 30 % ist wirklich extrem beeindruckend. Die Besonderheit der Weinwelt zeigt sich auch durch vinophile Begriffe aus dem „Winzerlatein“, wie zum Beispiel mit dem Wort Persistenz. Damit bezeichnet man die Länge des Nachklangs bzw. Nachgeschmacks des Weins.
Wenn man die aktuelle trendige Diskussion um alkoholfreie Weine ehrlich beleuchtet, kommt mit ihr ein bitterer Nachgeschmack: Bei der Produktion muss dem normal erzeugten Wein in einem weiteren energieintensiven Arbeitsschritt der Alkohol wieder entzogen werden. Den „woken Trendsettern“, die meinen, in alkoholfreiem Wein die richtige Alternative zum Original gefunden zu haben, sei ins Stammbuch geschrieben: Alkoholfreier Wein ist durchaus ein Nischenprodukt, für die Umwelt ist er aber alles andere als nachhaltig. Wer Alkohol ablehnt, sollte sich vielleicht einfach überlegen, stattdessen regionalen und guten Traubensaft trinken.
In diesem Sinne Prost und lassen Sie sich das gute burgenländische Achterl schmecken.
Mit vinophilen Grüßen!
Eine Kolumne von Herbert Oschep