Kolumne
Von Hasen & Lämmchen

Perschys Perspektiven
Mir genügt, dass der Osterhase Eier legt. Oder sie zumindest bringt. Obwohl er das auch nicht überall tut, weil er das zum Beispiel bei unseren ungarischen Nachbarn gern dem Lämmchen überlasst. Letzteres ist ja auch schon länger und heftiger osteraffin als er, der Hase. Nach einer Theorie hat sich einst ein Bäcker bei der Verfertigung von Osterlämmchen dermaßen ungeschickt angestellt, dass das fertige Produkt eher für einen Hasen gehalten wurde; erst so sei Ostern zu seinen Hasen gekommen. Wer aber jetzt im noch kurzen Frühjahrsgras die übermütigen Häslein beobachtet, der weiß, dass es keinen patscherten Bäcker braucht, um diese mit dem frühlingsfreudigen Osterfest zu assoziieren.
Ein schönes literarisches Osterei ist das Buch „… und dann ins Schwarze Meer“ von Maria Lehner, erschienen im Verlag Danube Books, worin zehn Frauen und ihr Schicksal erzählerisch eingefangen werden. Die Autorin stammt aus Graz und hatte eine Mutter aus Ollersdorf, weshalb auch dort eine der Geschichten situiert ist. Ein Tipp fürs österliche Büchernest!
Eine Kolumne von Jakob Perschy