Kolumne

Zauberhafte Plätze

Von diesen burgenländisch-ungarischen Verballhornungen haben wir mehr: Hinter dem burgenländischen Stier, dem „Wiega“, verbirgt sich, kaum erkennbar, das ungarische „bika“.

Perschys Perspektiven

Dass mit „Pouga“ derTruthahn gemeint ist, war für mich dermaßen selbstverständlich, dass ich mich wunderte, dass das außerhalb des Burgenlandes niemand wusste: „Bocker“ sagt ihr zur Pute? – Nein, „Pouga“, und das ist verballhorntes Ungarisch: „Pulyka“ heißt der Truthahn bei unseren Nachbarn. Von diesen burgenländisch- ungarischen Verballhornungen haben wir mehr: Hinter dem burgenländischen Stier, dem „Wiega“, verbirgt sich, kaum erkennbar, das ungarische „bika“. Leichter lässt sich in unserem „Gogosch“ das ungarische „kakas“ identifizieren. Und wenn wir das süße Kätzchen zärtlich „Zizerl“ nennen, wurzelt das klarerweise im ungarischen „cica“. Ungarische Wurzeln hat auch Bernadette Németh. Als Tochter sogenannter „56er- Ungarn“ (also beim Volksaufstand 1956 geflüchtete) ist sie in Wien aufgewachsen, lebt in Breitenbrunn und hat das schöne Büchlein „111 Orte rund um den Neusiedler See, die man gesehen haben muss“ (Emons Verlag) verfasst. Das richtet sich nicht nur an Wiener*innen und andere burgenlandmäßig Unbedarfte, da kann auch unsereins profitieren. Es gibt ja zauberhafte Plätze rund um unseren See zu entdecken, und dasganz unabhängig von seinem Wasserstand.